24 bremer kirchenzeitung Oktober 2020 kirche bremen de Für Nadia und Henning Storck kam die Unterstützung gerade richtig Als Jonte im Juli 2019 sechseinhalb Wochen zu früh auf die Welt kam musste er direkt nach sei ner Geburt operiert werden Sein Bauch war offen die inneren Organe teils nach Außen gewachsen Wir wussten schon vor der Geburt dass wir uns auf einen län geren Krankenhaus Aufenthalt würden einstellen müssen erzählen die Eltern Zwei Monate pendelten sie zwischen Zuhause und Klinik Die Großeltern zogen in dieser Zeit bei der jungen Familie ein denn auch Alina Jontes damals ein Jahr alte Schwes ter brauchte Betreuung und Zuwendung In dieser Zeit gab es viel Hin und Her und wir hatten das Gefühl uns zwischen unseren beiden Kindern zu zerreißen Denn für die Storcks war klar Alina sollte als Geschwisterkind nicht unter der Situation leiden sondern ebenso Aufmerksamkeit und Zuwendung genießen wie ihr kleiner Bruder Holen Sie sich Unterstützung Zwei Monate nach seiner Geburt konnte Jonte endlich die Klinik verlassen mit einem Monitor der seine Atmung überwachte Wir haben erstmal eine Wiederbele bungsschulung bekommen und Jonte hatte eine zusätzliche Sauerstoffversorgung erinnern sich die Eltern die trotzdem glücklich waren endlich mit dem Baby nach Hause zu können Bereits im Krankenhaus hatte die Psychologin ihnen geraten sich Unterstützung zu holen um mit der Belastung klar zu kommen Sie hat einen Kontakt zum ambulanten Kinderhospizdienst Jona hergestellt erinnert sich Nadia Storck Der Kinderhospizdienst begleitet nicht nur todkranke sondern auch schwer erkrankte Kin der und ihre Familien So lernten die Storcks die ehrenamtliche Hospizmitarbeiterin Carmen Beckmann kennen im Hauptberuf Verkaufsleiterin in einem Café Eigentlich hatte ich schon vor Jahren darüber nachgedacht mich in so einem Bereich zu enga gieren erinnert sich Carmen Beckmann Vor fünf Jahren las ich einen Zeitungsartikel und dachte So eine Ausbildung machst du Zeit zu verschenken kann eine große Hilfe für Familien sein die in ähnlichen Situationen wie die Storcks sind Zeit geschenkt zu bekommen ist eine Entlastung Alina freut sich immer schon einen Keks wenn sie weiß dass Carmen kommt erzählt Henning Storck Wir haben jede Woche einen feste Termin sind aber alle fl exibel wenn sich mal Veränderungen ergeben Carmen Beckmann spielt mit Alina und Jonte der mittlerweile tolle Entwicklungsfortschritte gemacht hat Obwohl wir uns die Elternzeit aufgeteilt haben war bei uns zeitweise Chaos pur denn unter Coro nabedingungen verzögerte sich auch die Eingewöhnung von Jonte in der Krippe Mit zwei kleinen Kindern eines davon mit größerem Unterstützungsbedarf sind Nadia und Henning Storck stets voll im Einsatz Denn von der Frühförderung bis zu Arztbe suchen haben sie viel zu organisieren Dass uns jemand Zeit schenkt ist eine echte Entlastung sagt Nadia Storck Für unsere Familie ist Carmen eine stille Heldin weil sie immer kreative Ideen mitbringt Ob sie mit Alina ein Lebkuchenhaus zusammen klebt aus Knete Pizza backt im Herbst bunte Blätter sammelt mit Kreide malt oder mit den Kindern ein Grillpicknick im Garten vorbereitet es macht allen insbeson dere den Kindern Spaß und wir als Eltern haben einfach zwei drei Stunden uns auf Aufgaben im Haushalt zu konzentrieren Arztgespräche gemeinsam wahrzunehmen oder einfach in Ruhe miteinander zu sprechen Pfl egerische und therapeutische Hilfe leistet die Hospizhelferin nicht Zwischen ihr und der Familie ist mittlerweile ein enges Vertrauensverhältnis gewachsen Carmen ist eine echte Lebensbegleiterin wir freuen uns dass wir sie haben Text Foto Matthias Dembski Ambulanter Kinderhospizdienst Jona Telefon 0421 6381 269 kinderhospiz friedehorst de kinderhospiz jona de Von links Henning Storck mit Alina Carmen Beckmann mit Jonte und Nadia Storck Lebensbegleiterin

Vorschau bkz Oktober 2020 Seite 24
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