Kirchenpräsident Pastor Dr. Bernd Kuschnerus

Der Teamplayer

Mir ist wichtig, dass auch eine kleiner werdende Kirche keine geschlossene Gesellschaft ist.

Dr. Bernd Kuschnerus (62) kandidiert als Kirchenpräsident für den Vorstand des Kirchenausschusses. Er gehört dem KA seit 2007 an und wurde 2019 zum Schriftführer des KA gewählt.

Bernd Kuschnerus ist ein Teamplayer. Gemeinsam mit anderen nachdenken, beschließen und umsetzen ist sein Wunsch. Er sagt: „Mir liegt am Herzen, dass unsere Kirche auch in einem sich verändernden Umfeld alle Möglichkeiten nutzt, damit das Evangelium von Jesus Christus die Menschen erreicht. Darum möchte ich gemeinsam mit anderen dazu beitragen, dass unser Netz aus Gemeinden und Einrichtungen weiterhin Orte der Wärme für Seele, Geist und Leib bildet. Und dass dieses Netz Dialogräume in Kirche und Gesellschaft öffnet und für alle sicher ist.“

Kuschnerus betont, wie wichtig die Bremische Evangelische Kirche für das Bundesland Bremen sei: „Als Solidargemeinschaft mit einem Netz von Gemeinden, mit Seelsorgeangeboten und Beratungsstellen, den Kitas, diakonischen Einrichtungen und Bildungsangeboten sind wir für die Gesellschaft weiterhin von Bedeutung.“
Für Kuschnerus ist es ebenso selbstverständlich wie nötig, dass sich die Kirche am gesellschaftlichen Diskurs beteilige. Sie müsse ihre Stimme erheben, wenn es um gesellschaftliche Themen wie Frieden, Bewahrung der Schöpfung, Flucht und  Migration gehe. Das gehöre für ihn zu den Kernaufgaben eines Pastors und somit auch eines Kirchenpräsidenten. In Zeiten von Spaltung und Populismus sei es auch eine wesentliche Aufgabe der Kirche, zu mehr Nachdenklichkeit und zum Dialog anzuregen.
Kuschnerus hebt hervor, dass die Kirche in den problematischen letzten Jahren immer wieder gezeigt habe, dass sie auf Krisen - z.B. die Coronakrise, die Energiekrise oder den Krieg in der Ukraine - reagieren könne und auch in schwierigen Zeiten weiterhin nah bei den Menschen sei. 

Die lebendige Gemeinschaft der BEK beschränkt sich für Kuschnerus dabei aber nicht nur auf Bremen. Wichtig sei auch die ökumenische Weite und der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus. 

So seien die guten Verbindungen zur United Church of Christ in den USA, zu den Partnerkirchen in Togo und Ghana und auch zu kirchlichen und gesellschaftlichen Gruppen in Bremens Partnerstädten Danzig und Odessa bereichernd. In besonderer Weise bewegend sind für ihn Initiativen, die Versöhnung schaffen: Kuschnerus sagt. „Besonders freut mich, dass wir die gute Verbindung nach Lidice wieder aufnehmen konnten. Und nicht zuletzt streben wir als BEK eine Mitgliedschaft in der Nagelkreuzgemeinschaft von Coventry an.“

Kuschnerus wünscht sich eine Kirche, die offen ist nach Innen und Außen. Und die den Mut hat, Neues auszuprobieren. So zeigen kleinere oder bremenweite Tauffeste an der Weser oder an anderen Orten in aller Öffentlichkeit, dass jeder Mensch vor Gott wichtig sei. Die neue Kasualagentur „WeserSegen“ soll es Menschen auch noch mehr erleichtern, Begleitung und Segen für ihr Leben zu finden.

Kuschnerus: „Mir ist wichtig, dass auch eine kleiner werdende Kirche keine geschlossene Gesellschaft ist.“

Biografie

  • Geboren am 28. Juni 1962 in Bremen
  • verheiratet, 4 erwachsene Kinder
  • seit 1999 gemeinsame Pfarrstelle mit seiner Frau in der Melanchthon-Gemeinde in Bremen-Osterholz
  • 1994-2000 Lehrtätigkeit und Promotion in Marburg
  • seit 2001 Mitglied des Kirchentages, dort im Kinder- und Jugendausschuss
  • Klinische Seelsorgeausbildung
  • Ausbildung in der Suchtkrankenhilfe
  • Schwerpunkte in Organisationsentwicklung, Changemanagement und Kooperationsprozessen von Nachbargemeinden
  • seit 2007 Mitglied des Kirchenausschusses und der Theologenkommission sowie stellvertretender Schriftführer
  • seit 2019 Schriftführer