
11. August 2022
Das Fest der Hoffnung
Ostern ist das wichtigste Fest der Christenheit. Das Wort „Ostern“ kommt von dem altgermanischen „austro“, das „Morgenröte“ bedeutet. Am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond wird es gefeiert. Deshalb verschiebt sich das genaue Datum jedes Jahr in dem Zeitraum zwischen dem 22. März und dem 25. April. Im Mittelpunkt steht die Auferstehung Jesu Christi. An Ostern wird der Sieg des Lebens über den Tod gefeiert und damit ist es das große Fest der Hoffnung. Ostern fällt in die Zeit des jüdischen Pessach-Festes (auch „Passah“) und wurzelt auch darin. Es erinnert an den Auszug der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei und ist daher auch ein Fest der Befreiung. Den Beginn des Frühlings, die Kraft der Sonne nach der Winterdunkelheit und das Wiedererwachen der Natur haben die Menschen schon immer gefeiert. All das verbindet sich auch mit der christlichen Bedeutung von Ostern als Fest der Auferstehung. Zum Osterfest finden viele besondere Gottesdienste statt. Sie beginnen schon in der Nacht oder in der Morgendämmerung. Das Licht spielt eine große Rolle. Die Osterkerze wird entzündet. Sie ist ein Symbol der Auferstehung des Lebens.
Viele Gemeinden laden zu Familiengottesdiensten, zum Osterfrühstück oder zum Eiersuchen für Kinder ein. In den Gottesdiensten gibt es feierliche Musik, fröhliche Osterlieder, es singen die Chöre oder es spielen die Posaunen. Ostern ist ein Fest voller Lebensfreude. Die liturgische Farbe des Osterfestes ist weiß, als Farbe Jesu Christi und des Glanzes seiner Auferstehung. Das leere Kreuz, das auch manchmal von einem Strahlenkranz umgeben ist, ist das wichtigste christliche Symbol. Es besagt: Christus ist gestorben und er ist auferstanden. Der Tod ist zwar das Schicksal aller Lebewesen, aber das Leben ist viel größer und mehr. Gott hält es in seinen Händen.
Im christlichen Verständnis ist das Ei ein Sinnbild des Lebens und der Schöpfung. Außerdem steht es für die Auferstehung Jesu von den Toten. Das Ei ist die Lebensquelle an sich und ist Symbol für die Entstehung des Lebendigen. Vor Ostern liegt im Kirchenjahres-Kalender eine vierzigtägige Fastenzeit, in der früher keine Eier gegessen werden durften. Um die zwischenzeitlich anfallenden Eier nicht verderben zu lassen, musste man sie haltbar machen. Sie wurden in Wasser gelegt und gekocht. Die Farbe diente ursprünglich dazu, die gekochten von den rohen Eiern unterscheiden zu können.
Das Lamm ist ein Zeichen des Lebens. Mit seinem weißen Fell ist es ein Symbol für Reinheit und friedliche Lebensweise. Das Osterlamm hat seinen Ursprung jedoch im jüdischen Pessachfest, zu dem ein Lamm gegessen wird. Jesus feierte dieses Fest mit seinen Jüngern und aß das Pessachlamm, bevor er verraten und verhaftet wurde. Die christliche Überlieferung hat später Jesus als das wahre Pessachlamm verstanden, das am Kreuz geopfert wurde. Heute werden Osterlämmer aus Teig gebacken. Sie tragen oft eine Fahne tragen. Diese Fahne steht für die Auferstehung als Sieg des Lebens über den Tod.
In vielen Osternachts- und Ostergottesdiensten wird das Licht einer Osterkerze unter den Gottesdienstbesuchern weitergereicht. Die Osterkerze hat eine Tradition, die bis in die Gottesdienste des 4. Jahrhunderts zurückreicht. In der Bibel spielt das Licht eine besondere Rolle. In Psalm 119 ist vom “Licht auf dem Weg” die Rede, an Ostern und Weihnachten ist das Licht wichtig. Jesus bezeichnet sich im Johannes-Evangelium als “Licht der Welt”.
Die Zeit zur Vorbereitung auf Ostern
Die Passionszeit oder Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch, dem 7. Mittwoch vor Ostern. Sie dient der Vorbereitung auf das Osterfest und ist eine Zeit der Besinnung und Buße. Viele Christen verzichten in diesen Wochen auf etwas, woran sie hängen, um sich von Gewohnheiten oder Zwängen zu befreien und um offen für Gott und die Mitmenschen zu werden. In der evangelischen Kirche lädt die Aktion „7 Wochen ohne“ hierzu ein. In den Kirchen finden vielfach Passionsandachten statt, die an das Leben und Sterben Jesu erinnern.
Am Palmsonntag ist Jesus nach Jerusalem gekommen und mit Palmwedeln begrüßt worden. Daher kommt der Brauch, an diesem Tag Kirchen mit grünen Sträußen zu schmücken.
Am Gründonnerstag hat er ein letztes Mal mit seinen Jüngern gegessen. In der Bibel wird erzählt, dass Jesus da schon wusste, dass einer seiner Jünger ihn ausliefern würde und ein anderer ihn verraten würde. Der Tag heißt vielleicht so, weil man an diesem Tag früher nur “Grünes” und kein Fleisch aß. Der Name könnte aber auch vom althochdeutschen “gronan” kommen, was „Greinen“ oder „Weinen“ bedeutet. Bei jeder Abendmahlsfeier wird die Geschichte vom Gründonnerstag vorgelesen.
Am Karfreitag stirbt Jesus am Kreuz. Vorher wurde er verhaftet, in einem Schnellverfahren zum Tode verurteilt und musste sein Kreuz selbst durch die Straße zum Hinrichtungshügel Golgatha tragen. Vor vielen Zuschauer*innen ist er gestorben. Dieser Tod wird im Christentum als Tod Gottes gedeutet. Die Vorstellung, dass Gott in der Person Jesu dies alles mit sich machen lässt, zeigt, wie viel er mit der Menschheit teilt: Geburt, Tod, das ganze schöne schreckliche Leben dazwischen. Deshalb ist Karfreitag der wichtigste Feiertag. Er wird als ein stiller und nachdenklicher Tag begangen, weil er daran erinnert, dass auch heute Menschen leiden und sterben.
Am Karsamstag wurde Jesus in einer Höhle begraben. Die Höhle wurde mit einem großen Stein verschlossen.
In der Passionszeit kann man über viele wichtige Fragen nachdenken:
Was ist der Tod? Wofür lohnt es sich einzusetzen? Hat das Leiden einen Sinn? Was ist ein gutes Leben? Wie kann man mit Schuld leben? Wie gelingt Versöhnung und Vergebung? Ist Gott stark oder schwach?
Diese Fragen sind so wichtig, dass Christen sich in diesen Wochen Zeit dafür nehmen. Viele fasten auch oder verzichten in diesen Wochen auf etwas, woran sie gewöhnt sind. Dabei merken sie, was sie wirklich brauchen und was eigentlich überflüssig oder schädlich ist. Dabei geht es längst nicht nur um das Essen. In der evangelischen Kirche lädt die Aktion „7 Wochen ohne“ hierzu ein. Außerdem gibt es die Aktion „Klimafasten“.
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