Bibeln für Bremen und die Welt

Die Bibelgesellschaft

Seit mehr als 200 Jahren gibt es in Bremen die Evangelische Bibelgesellschaft. Hier ein kurzer Einblick in ihre Entstehung und Entwicklung.

Die Geschichte der Bibelgesellschaft

Alles begann in kriegerischer Zeit

Die Geschichte der Bremischen Evangelischen Bibelgesellschaft beginnt in einer kriegerischen Zeit: Europa atmete auf, denn Napoleon Bonaparte schien endgültig besiegt zu sein. Der  Kontinent war neu zu ordnen, liberale Ideen blühten auf, beunruhigten aber das Bürgertum. So fanden sich am 16. März 1815 im Haus des Bremer Senators Johann Vollmers Kaufleute und Senatoren zusammen, mit dem Ziel, die Bibel unter den Menschen zu verbreiten, um sie auf den rechten Weg zu bringen. Sie eiferten einem englischen Vorbild nach, der bereits 1804 ins Leben gerufenen „Britischen und Ausländischen Bibelgesellschaft“.

Beim Vertrieb ging man systematisch vor: Bremen wurde in 15 Distrikte aufgeteilt, in denen „Kolporteure“ bei jeder sich bietenden Gelegenheit Bibeln zu möglichst günstigen Preisen anboten. Menschen in Armenhäusern, Erziehungsanstalten und Gefängnissen hatten kein Geld. So wurden komplette Bibeln mit Altem und Neuem Testament, aber auch Ausgaben des NeuenTestaments und der Psalmen verschenkt oder preiswert abgegeben, ab 1836 auch sogenannte Traubibeln an frisch Vermählte. In einer Hafenstadt wie Bremen wurden die Seemannsmission, die Besatzungen der Schiffe, Hafenarbeiter, Auswanderer und ab 1848 die erste deutsche Kriegsflotte mit Bibeln versorgt.

Die Not der Zeit aber weckte das Verlangen nach dem Trost des Wortes Gottes, und das Bedürfnis gab den Anlass zu neuen Bibeldrucken.

Jubiläumsschrift zum 100. Geburtstag der Bremischen Evangelischen Bibelgesellschaft

Jubiläumsschrift zum 100. Geburtstag der Bremischen Evangelischen Bibelgesellschaft

Von Bremen aus in alle Welt

Mit den Missionaren bis nach Algier

Bremen verschickte Bibeln nach Hannover und Oldenburg und sogar nach Algier für die deutschen evangelischen Legionäre in den französischen Besatzungstruppen. Schulen, Jugendbildungsstätten und Krankenhäuser wurden ausgestattet. Auch die Gewerbe- und Industrieausstellung.

1890 bot Gelegenheit, in einem eigenen Pavillon Bibeln anzubieten. Bereits seit 1819 wurden von Bremen aus Missionare nach Neuseeland, Ostindien und Westafrika entsandt. Dafür benötigte man natürlich Bibeln in den Landessprachen. Im heutigen Ghana und Togo machte sich zum Beispiel der Missionar Johann Bernhard Schlegel daran, die Bibel in die Sprache der dort lebenden Ewe zu übersetzen.

Viele Jahre lang hielt man auch auf dem Bremer Freimarkt eine eigene Bude für den Bibelverkauf

Pastor Friedrich Iken, Festschrift zum 75jährigen Bestehen der Bibelgesellschaft

Pastor Friedrich Iken, Festschrift zum 75jährigen Bestehen der Bibelgesellschaft

Übersetzungen sind bei der katholischen Kirche nicht beliebt

Für den Papst "eine Pest"

Papst Pius VII. (1740 – 1823) wetterte seinerzeit gegen die Bibelgesellschaften als „eine Pest“, nannte sie „eine schlaue Erfindung“, die „die Fundamente der Religion selbst zum Wanken“ bringe.

Die Bibelgesellschaften in Bremen und ganz Deutschland konnte das nicht erschüttern. Sie nutzten besondere Feste und Ereignisse, wie zum Beispiel das Reformationsjubiläum 1817 oder den 400. Geburtstag des Reformators Martin Luther, um Bibeln unters Volk zu bringen. Das Buch der Bücher war damals für einfache Leute nämlich fast unerschwinglich, kostete es doch gut und gerne einen Wochenlohn.

Trotz notorisch knapper Kassen machte sich die Bibelgesellschaft ab 1890 daran, eine Bibel in Blindenschrift herauszugeben. Und, allen einstigen päpstlichen Dogmen zum Trotz, wurden Bibeln „in bischöflich approbierten Übersetzungen“ angeschafft, „um auch Katholiken die Bibel in die Hand geben zu können“. Bis zum hundertsten Geburtstag der Bremischen Bibelgesellschaft 1915 wurde endlich auch der lange gehegte
Plan, ein für Schulen geeignetes Bibellesebuch zusammenzustellen, in die Tat umgesetzt.

Übersetzungen der heiligen Schrift stiften mehr Schaden als Nutzen.

Papst Pius VII. (1740 – 1823)

Papst Pius VII. (1740 – 1823)

Eine Person liest eine Bibel mit ihren Händen in Brailleschrift.
Tablets und ein Mobiltelefon.
Ein Regal mit verschiedenen Bibel. Auf dem regakl steht eine Comicversion der Bibel.
Ein Kind hält eine illustrierte Kinderbibel in den Händen.
Eine Person hält eine Bibel in ihren Händen.
Auf dem Foto sieht man zwei Hände, die in einer Bibel blättern.
Man sieht eine hand, die ein Smartphone hält. Auf dem Display ist eine Bibel-App zu sehen.
Man sieht eine Hand, die ein Smartphone hält. Auf dem Display ist eine Bibel-App zu sehen.

Vorsitzender

Dr. Andreas Quade

Studierendenpastor

und Beauftragter für den interreligiösen Dialog

0421 241260
andreas.quade@kirche-bremen.de

Stellvertretende Vorsitzende

Babett Flügger

Pastorin / Referentin Fachstelle RPM

0421 3461570
babett.fluegger@kirche-bremen.de

Geschäftsführer

Bestellung von Bibeln

Kerstin Wölk

Leitung Landeskirchliche Bibliothek und Archiv

0421 5597331
bibelgesellschaft@kirche-bremen.de