Angriffskrieg ist Sünde gegen Gott

Überfall auf die Ukraine

Ansprache des Schriftführers der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Bernd Kuschnerus, auf dem Friedensgebet am 25. Februar 2022 auf dem Bremer Marktplatz. Es gilt das gesprochene Wort.

"Heute haben wir wieder einen Krieg  in Europa. Die Bilder und Nachrichten aus der Ukraine machen mich fassungslos. Rauchsäulen steigen über ukrainischen Städten auf in denen die Menschen noch vor kurzem ihrem Alltag nachgegangen sind. Hunderttausend sind auf der Flucht. Die Straßen sind zu. In Kiew und anderen Städten verkriechen sich die Menschen in Kellern und Metrostationen, um sich vor den Bomben zu schützen. Familien werden auseinandergerissen.

In Russland gehen Friedensstifter trotz der Propaganda und Repressalien auf die Straße und werden verhaftet.

Mit der Invasion in die Ukraine hat der Kreml das Völkerrecht mit Füßen getreten und mit ihm das Leben, die Würde und die Freiheit der Menschen in der Ukraine. Unschuldige Männer Frauen und Kinder anzugreifen und Krieg gegen sie zu führen, ist eine Sünde gegen Gott und eine Entwürdigung des Menschen.

Und wer macht sich nicht große Sorgen vor einer Ausweitung des Krieges und einem Flächenbrand?

Wir wollen uns nicht mit einer Spirale der Gewalt abfinden. Waffen schaffen auf Dauer keinen Frieden, sondern lassen die Gewalt nur anwachsen.

Wir wenden uns in unserem Gebet an Gott.

Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,

sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. (Die Bibel, 2.Timotheus 1,7)

Lassen wir uns von diesem Geist ermutigen gegen die Zerstörungsgewalt des Krieges den Machthunger des Autokraten! Lasst uns  trotz allem an der Hoffnung festhalten, dass  Völker sich verständigen können und ein gerechter Frieden möglich ist!

In unserem Land, hier in Bremen leben Menschen, die Wurzeln in der Ukraine, oder in Russland oder einem anderen osteuropäischen Land haben. Doch egal, woher wir kommen oder auch wo wir politisch stehen, wir müssen jetzt zusammenhalten. Wir müssen dem Ungeist, Zwietracht und Feindschaft widerstehen, mit Kraft, Liebe und Besonnenheit.

Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen, die in Angst sind und die um ihr Leben bangen müssen. Lasst uns beten. Wir rufen zu Gott:

Gib Frieden, Gott, wir bitten!

Die Erde wartet sehr.

Es wird so viel gelitten,

die Furcht wächst mehr und mehr. …

Gib Mut zum Händereichen,

zur Rede, die nicht lügt,

und mach aus uns ein Zeichen dafür,

dass Friede siegt.