Mittwoch, 03. September 2025

11. September: Tag der wohnungslosen Menschen Bremen

Am 11. September 2025, dem Tag der wohnungslosen Menschen, lädt die Diakonie Bremen unter dem Motto „Gemeinsam zu Tisch“ zu einer ganz besonderen Veranstaltung ein. Unter dem Motto „Eine Bank ist kein Zuhause!“ findet am 14. September 2025 ab 10 Uhr in der St. Jakobi Kirche in der Bremer Neustadt unter dem Motto „Eine Bank ist kein Zuhause!“ ein Gottesdienst statt, den Streetworkseelsorger und Konfirmand:innen mitgestalten.

Das Programm am 11. September rund um die Kirche Unser Lieben Frauen:

  • 11 Uhr: Eröffnung in der Kirche Unser Lieben Frauen mit Stimmen aus Politik, Sozialarbeit und Betroffeneninitiativen – unter anderem mit Elke Ronneberger (Bundesvorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland) und Dr. Claudia Schilling (Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration der Freien Hansestadt Bremen) Antje Grotheer (Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft)
  • Ab 12 Uhr: Gemeinsames öffentliches Mittagessen auf dem Schoppensteel zwischen der Kirche Unser Lieben Frauen und dem Rathaus (bei Regen in Unser Lieben Frauen)
  • Vorstellung des digitalen „Sozialstadtplans“ – ein digitaler Wegweiser zu sozialen Hilfsangeboten in Bremen
  • Infostände der Hilfsangebote des Netzwerkes Armut in Bremen

 

In enger Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Armut in Bremen bringt  „Gemeinsam zu Tisch“ Menschen in Armut, engagierte und interessierte Bürger:innen sowie Fachkräfte aus Sozialarbeit und Politik an einen Tisch – wortwörtlich.  Die öffentliche Veranstaltung steht unter dem Leitgedanken der Begegnung auf Augenhöhe und soll dazu beitragen, Herausforderungen und Bedarfe aufzuzeigen, Vorurteile abzubauen und die wichtige Arbeit der trägerübergreifenden Angebote für armutsbetroffene und wohnungslose Menschen in Bremen sichtbar zu machen. 

Warum dieser Tag wichtig ist: Die Wohnungsnot in Deutschland ist ein wachsendes gesellschaftliches Problem. Auch in Bremen ist bezahlbarer Wohnraum zunehmend Mangelware – während der soziale Wohnungsbau weiter zurückgeht.

Die Diakonie Bremen und das Netzwerk Armut in Bremen setzen sich dafür ein, dass diese Menschen nicht aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden und jederzeit Unterstützung finden können.

Am Tag der wohnungslosen Menschen möchten wir auf die dringende Notwendigkeit von mehr sozialer Unterstützung hinweisen und zeigen, wie die Zusammenarbeit zwischen Politik, Fachkräften und der Zivilgesellschaft dazu beiträgt, konkrete Lösungen zu finden.

Fact: Das „Netzwerk Armut in Bremen“ ist ein träger- und konfessionsübergreifender Zusammenschluss verschiedener Initiativen und Organisationen. Bei regelmäßigen Treffen vernetzen sich engagierte Ehrenamtliche und Fachkräfte, um die unterschiedlichen Hilfsangebote zu koordinieren, Synergien zu schaffen und gemeinsam strukturelle Herausforderungen anzugehen.  Die verschiedenen Organisationen sind dankbar für finanzielle Unterstützung, Sachspenden oder das ehrenamtliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern.  

 

14. September: Themengottesdienst in St. Jakobi

Unter dem Motto„Eine Bank ist kein Zuhause! Jeder Mensch braucht eine Wohnung“gestaltet Pastorin Caroline Duțescu am 14. September ab 10 Uhr in der St. Jakobi-Kirche gemeinsam mit Konfirmand:innen und Streetworkseelsorgern einen Gottesdienst anlässlich des Tags der Wohnungslosen.

In diesem Themen-Gottesdienst werden die neuen Konfirmand:innen, gemeinsam mit Diakon und Streetworker Max Müller, ihre Erfahrungen vorstellen, die sie am Tag zuvor während ihres „Achtsamkeitsweges Wohnungslosigkeit“ – geführt vom ehemaligen Straßendiakon Harald Schröder – machen konnten.  

Der Gottesdienst lädt dazu ein, über Gerechtigkeit, Mitgefühl und Hoffnung nachzudenken und gemeinsam ins Handeln zu kommen. Anschließend sind alle herzlich eingeladen, sich beim „Kirchenkaffee“ weiter auszutauschen.

 

Tag der wohnungslosen Menschen 2025:

Politik in die Pflicht nehmen – Wohnungsnot beenden

(Quelle: Bundesarbeitgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V.)


Am 11. September 2025 findet erneut der bundesweite Tag der wohnungslosen Menschen statt – ein Tag, an dem wir gemeinsam ein starkes Zeichen gegen Wohnungsnot und für soziale Gerechtigkeit setzen.

Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Kommunal- und Landtagswahlen 2025/2026 und der zurückliegenden Bundestagswahl ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um klare politische Forderungen zu stellen und diejenigen in Verantwortung zu nehmen, die über wohnungspolitische Entscheidungen entscheiden.

Hintergrund
Wohnungsnot in Deutschland – eine wachsende soziale Krise

Die Wohnungsnot in Deutschland verschärft sich weiter. Über 600.000 Menschen sind aktuell ohne eigene Wohnung. Besonders in Ballungsräumen wie Berlin, München oder Frankfurt wird bezahlbarer Wohnraum zunehmend zur Mangelware – während der soziale Wohnungsbau weiter zurückgeht.

Am stärksten betroffen sind Menschen mit geringem Einkommen, Alleinerziehende und junge Erwachsene. Viele von ihnen müssen mehr als 40 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Miete aufbringen, oft mit existenzbedrohenden Folgen.

Jetzt ist die Politik gefragt. 

Die Ursachen der Wohnungsnot sind strukturell – und deshalb nur politisch lösbar: durch sozialen Wohnungsbau, gezielte Förderprogramme, einen besseren Mieterschutz und eine gemeinwohlorientierte Sozial- und Mietpolitik. Angesichts anstehender Kommunal- und Landtagswahlen sowie der neuen Zusammensetzung des Bundestags ist es wichtiger denn je, Entscheidungsträger*innen in die Verantwortung zu nehmen.

Wohnen ist ein Menschenrecht – und kein Luxus.