Donnerstag, 27. November 2025

Kirchenparlament der Bremischen Evangelischen Kirche beschließt Haushalt 2026

Der Kirchentag, das Kirchenparlament der Bremischen Evangelischen Kirche, hat am Morgen (26. November) seine Beratungen aufgenommen. Im Mittelpunkt der Beratungen stand zunächst der Haushalt für 2026.

Vizepräses Oliver Gampper, Vorsitzender des Finanzausschusses führte in den Haushalt ein. Die Rücklagen der BEK waren in den letzten 13 Jahren bis 2023 um 44 Mio., Euro auf 65 Mio. Euro (Ende 2023) gesunken. Angestrebt ist, dass der Rücklage stets den Umfang eines Jahreshaushalts hat (70 Mio. Euro).  2024 konnten die Rücklagen um 9,3 Mio. Euro auf 74 Mio. Euro erhöht werden. 

Im Jahr 2032 werde die BEK unter die Mitgliedergrenze von 100.000 rutschen, deutlich schneller als in der Freiburger Studie von 2020 prognostiziert, so Gampper.

Weiterhin bestehe ein Risiko bei der Versorgungssicherung. Die Versorgungsrückstellung ist lediglich zu ca. 69% kapitalgedeckt, weshalb jährlich etwa 6 Mio. Euro aus der Zentralkasse in die Versorgungskasse für die Pastor:innen und Kirchenbeamt:innen gezahlt werden.

Die Einnahmenentwicklung bei der Kirchensteuer entwickelte sich 2024 positiv und lag um 4,7 Mio. Euro über den geplanten Einnahmen. Die veranschlagte Kirchensteuer von 2025 in Höhe von 63 Mio. Euro sei wohl realisierbar, so der Vizepräses.

Für 2026 sei die Erwartung ebenfalls positiv, führte Gampper aus. Erwartet werden 64,4 Mio. Euro Kirchensteuereinnahmen, alle Aussagen stehen unter dem Vorbehalt höchster weltweiter Unsicherheiten durch Kriege in der Ukraine und Nahost, Knappheit von Gütern, Zins- und Preissteigerungen, die eine Prognose erschweren.

63 Mio. Euro wird die BEK im kommenden Jahr ausgeben, davon 31 Mio. für Personal in den Gemeinden, 4 Mio. als Zuschuss aus Kirchensteuereinnahmen für die evangelischen Kitas, 7 Mio. für Bauunterhalt und -maßnahmen sowie 1 Mio. für Beihilfe für die Kirchenbeamten, Gesamtkirchliche Einrichtungen schlagen mit 6 Mio. Euro zu Buche, die Verwaltung mit 7 Mio. Euro, BEK-Organe wie Ausschüsse und das Kirchenparlament  mit 7 Mio. Euro, 5 Mio. Euro gehen in Diakonie und Ökumene.

Die geplanten Kürzungen von 30% bis 2030 seien nicht ausreichend, eine Schätzung wolle er nicht abgeben. 

Wir arbeiten im Kirchenausschuss an einem Szenario, welche weiteren Einsparungen in der BEK noch nötig seien. Es wäre zu früh und unseriös, jetzt mit Schätzwerten rauszugehen, 

so Oliver Gampper. “2026 wollen wir dem Kirchentag dieses Szenario vorstellen.” 

Abschließend forderte Dr. Carsten Schlepper in der Debatte zum Haushalt eine künftig auskömmliche Kita-Refinanzierung, hier seien Senat und Bürgerschaft in der Verantwortung, die frühkindlichen Bildung angemessen finanziell auszustatten.

Der Kirchentag stimmte dem Haushalt mit breiter Mehrheit zu ( 86,6% Ja-Stimmen, 9,5% Nein-Stimmen, 3,8% Enthaltungen).