"Man lässt keinen Menschen ertrinken. Punkt"

Sea-Watch

#wirschickeneinschiff hieß die Botschaft, die spontan vom Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 ausging. Inzwischen wurde nach einer erfolgreichen Kampagne United4Rescue gegründet. Dieses breite Bündnis zur Unterstützung der zivilen Seenotrettung verbindet alle gesellschaftlichen Organisationen und Gruppen, die dem tausendfachen Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen wollen. Es stellt die Schiffe der Sea-Watch-, der Sey-Eye- und der Humanity-Reihe im Mittelmeer in Dienst.

Das derzeitige Bündnisschiff ist die 2010 erbaute Sea-Watch 5. ist über 58 Meter lang und 14 Meter breit. Das Versorgungsschiff  ist größer, schneller und effizienter als die vorherigen Schiffe von Sea-Watch. Dadurch kann es noch mehr Menschen in Seenot an Bord nehmen und sie besser versorgen. Die Sea-Watch 5 wird derzeit umgebaut und voraussichtlich im Frühjahr 2023 zu ihrer ersten Rettungsmission auslaufen.

Es gibt eine moderne Krankenstation zur medizinischen Erstversorgung verletzter und geschwächter Menschen durch das Team von Ärzte ohne Grenzen. Wie bereits die Sea-Watch 4 hat sie schnelle Beiboote für die Bergung auf sinkenden Booten. Bei Seenotfällen geht es oft um Minuten, die zwischen Leben und Tod entscheiden. Das Schiff bietet ausreichend Platz für die sichere Unterbringung von aus Seenot Geretteten, die oftmals mehrere Tage oder gar Wochen an Bord verbringen müssen.

War der Ankauf des ersten Schiffes noch umstritten, so ist für die meisten Initiatoren klar: Solange Fluchtursachen wie Verfolgung, Krieg und Armut nicht wirksam bekämpft werden und staatliche Seenotrettung fehlt, ist die Rettung von Menschenleben eine Pflicht. So auch der Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Bernd Kuschnerus in einem Kommentar: "Wenn niemand hilft, dann muss die evangelische Kirche für Solidarität und Nächstenliebe Flagge zeigen. Sich einfach auf das Mittelmeer, die weltweit tödlichste Grenze, zu verlassen, ist ein moralischer Offenbarungseid. Jetzt ist ein guter Moment für diesen Appell, damit das Sterben im Mittelmeer endlich ein Ende hat."

Übrigens: Auch Sie können spenden oder Fördermitglied werden

Logbuch

3. November 2022: Taufe der Sea-Watch 5 in Hamburg

11. Mai 2022:Sea-Eye 4 rettet 24 Menschenleben

15. Dezember 2021: Der Winter auf dem Mittelmeer Sea-Eye 4

4. Juni 2021:Sea-Eye 4 wird in Palermo festgesetzt

18. April 2021:Sea-Eye 4 nimmt Fahrt ins Mittelmeer auf

2. März 2021: Italienisches Gericht entscheidet: Die Sea-Watch 4 darf wieder auslaufen.

15. Februar 2021: Das Seawatch Fotobuch "An Bord" erscheint

15. November 2020: United4Rescue startet Spendenkampagne für ein zweites Bündnisschiff. Die Sea-Eye 4 soll Anfang 2021 in See stechen.

20. September 2020: Die italienischen Behörden setzen die Sea-Watch 4 fest. United4Rescue und Ärzte ohne Grenzen fordern ein Ende der Kriminalisierung ziviler Seenotrettung. 

2. September 2020: Die Sea-Watch 4 bringt die Geretteten sicher nach Palermo.

30. August 2020: Die Sea-Watch 4 rettete im Mittelmeer 150 Menschen von der "Louise Michel", dem manövrierunfähigen Seenotrettungsschiff des Street-Art Künstlers Banksy

24. August 2020: Das Schiff rettet 200 Bootsflüchtlingen das Leben

15. August 2020: Leinen los für die Sea-Watch 4 - erste Mission für das Rettungsschiff

24. Februar 2020: Die Sea-Watch 4 verlässt Kiel in Richtung Spanien. In der Hafenstadt Burriana (bei Valencia) wird es umgebaut.

20. Februar 2020: Das neue Rettungsschiff erhält den Namen "Sea-Watch 4"

31.Januar 2020:United4Rescue ersteigert das frühere Forschungsschiff „Poseidon“

3. Dezember 2019: Das neue Bündnis United4Rescue aus Kirche, Kommunen, Vereinen und Initiativen sammelt Spenden, um ein Schiff ins Mittelmeer zu schicken.

27. November 2019:  Die evangelische Kirche will zusammen mit Sea-Watch Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten. Neben viel Zuspruch gibt es auch Kritik an der Initiative. 

11. November 2019: Unter dem Motto #wirSchickenEinSchiff startet die Evangelische Kirche eine Spendensammlung für ein Rettungsschiff