Orte der Bibel

Die Flüsse von Babylon

Die Geschichten des Alten Testaments ereignen sich vom Nil in Ägypten bis zum Euphrat, dem gewaltigen Fluss im damaligen Babylon, heute ein Gebiet von der Türkei über Syrien bis in den Irak. Ungefähr hier soll sich das Paradies befunden haben. Und das neue Testament führt uns mit den Jüngern und Aposteln durch Israel und bis Kleinasien.

Wer kennt nicht den Arbeiter-Samariter-Bund, den Sozial-Verband, dessen Name auf ein Gleichnis Jesu zurückgeht: Ein Reisender aus Samarien fand auf seinem Weg einen von Räubern Überfallenen und half ihm selbstlos. Als „barmherziger Samariter“ wurde er zu einem Vorbild, nicht nur für Christen.

Sehr viele Ortsnamen, die heute in den Nachrichten - oft in einem Atemzug mit Kampf und Zerstörung - genannt werden, spielen in der Bibel eine zentrale Rolle. Hebron zum Beispiel, eine Stadt im Westjordanland im südlichen Israel, ist eine heilige Stätte für alle Religionen, die Abraham als ihren Stammvater betrachten, denn hier wird sein Grab vermutet. Die Lebensquelle Israels und Palästinas, ist der Jordan, der Fluss, in dem Jesus von Johannes, dem Täufer, getauft wurde. Selbst einmal in seinem Wasser unterzutauchen, ist für viele Christen ein spirituelles Erlebnis.

Hier wanderte und predigte Jesus

Ähnlich verhält es sich mit Bethlehem, dem Geburtsort Jesu im Westjordanland. Die Kirche dort ist ein Hauptziel christlicher Pilger, die in der Geburtsgrotte ergriffen den Boden küssen. In Nazareth arbeitete Jesu Vater Josef als Zimmermann. Hier wuchs Jesus auf. Der See Genezareth, das große Wasserreservoir, und seine Umgebung werden in der Bibel als Hauptwirkungsstätten Jesu beschrieben: Hier, zwischen Tiberias und Kapernaum wanderte er umher und predigte. Am Ufer teilte er zwei Fische und fünf Brote unter 5000 Menschen – und alle seien satt geworden, berichtet die Bibel. Er stillte einen Sturm, der seine Jünger in Todesangst versetzt hatte und traf den Fischer Simon Petrus, der sich ihm anschloss, und später zum Gründer der christlichen Kirche wurde.

Zentrum von Geschichte und Gegenwart der biblischen Orte ist Jerusalem, vielfach von Feinden zerstört, immer wieder aufgebaut, heilige Stadt der Juden, Christen und Muslime.

Jerusalem, die heilige Stadt dreier Religionen

Zentrum von Geschichte und Gegenwart der biblischen Orte ist Jerusalem. Vielfach von Feinden zerstört, immer wieder aufgebaut, heilige Stadt der Juden, Christen und Muslime. Hier stand der große Tempel, der 586 v. Chr. vom babylonischen König Nebukadnezar zerstört wurde. 70 n.Chr. waren es dann die Römer, die den zweiten Tempel, aus dem Jesus noch eigenhändig Wechsler und Händler vertrieben hatte, dem Erdboden gleich machten. Ein gewaltiger Mauerrest ist die „Klagemauer“, der historische Gebetsort der Juden. Oberhalb der Mauer befindet sich ein heiliger Platz des Islam mit Felsendom und Moschee. Muslime glauben, von hier aus sei Mohammed in den Himmel aufgestiegen. Das alles zusammen macht den hoch gesicherten Tempelberg zu einem der kritischsten Orte Israels.

Die heiligen Orte der Christen sind in Jerusalem der Garten Gethsemane, wo Jesus die Nacht vor seiner Verhaftung betend verbrachte, die Via Dolorosa, der „Leidensweg“, der nach Golgatha führt, wo man Jesus gekreuzigt hat, und die Grabeskirche. In den engen Gassen drängen sich an den Ostertagen Massen christlicher Pilger auf den Spuren Jesu. Die Bibel erwähnt noch  zahlreiche weitere Orte: Die Geschichten des Alten Testaments ereignen sich vom Nil in Ägypten bis zum Euphrat, dem gewaltigen Fluss im damaligen Babylon, heute ein Gebiet von der Türkei über Syrien bis in den Irak. Ungefähr hier soll sich das Paradies befunden haben, heißt es.

Ebenfalls im ganzen Mittelmeerraum, in Kleinasien, Griechenland oder Rom war der Apostel Paulus unterwegs. Rastlos reiste er umher, denn er hatte eine Mission: die Verkündigung des christlichen Glaubens.

Der See Genezareth
Der Berg der Seligpreisungen
Alte Olivenbäume im Garten Gethsemane
Der Garten Gethsemane
Jerusalem
Die Grabeskirche