Sterben & Trauern

Hilfe für Trauernde

Jeder Mensch trauert auf seine ganz persönliche Weise. Hinterbliebene sind verzweifelt oder gefasst, ziehen sich zurück oder suchen Begleitung und trauern unterschiedlich lang. Manchmal sind Angst oder Schuldgefühle im Spiel. Bei Kirche und Diakonie findet man Unterstützung.

Trauerzeit

Während für viele der gewohnte Lebensalltag zurückkehrt, ist für Trauernde noch eine lange Zeit nichts mehr wie vorher. Oft wird die Trauer erst Monate nach der Bestattung am stärksten. Und das „Trauerjahr“ reicht oft nicht aus, um den Verlust zu bewältigen. Viele fühlen sich unsicher, wie dann über Trauer und Tod zu sprechen ist. Trauernde erleben dann auch oft einen Rückzug ihrer Verwandten und Nachbarn. Sofern man eigene Trauererfahrungen hat, hilft es, sich daran zu erinnern und sich in die Situation des trauernden Menschen hineinzuversetzen.

Wir trauern nicht alle gleich

Jeder Mensch trauert auf seine ganz persönliche Weise. Das hängt u.a. von den Umständen des Todes ab, von der vorherigen Beziehung zu dem verstorbenen Menschen, der eigenen Gesundheit, der finanziellen Situation, usw. Möglicherweise wird auch ein alter Trauerschmerz wieder wach. Manche ziehen sich länger zurück, andere suchen Kontakt zu vertrauten Menschen oder eine neue Beziehung, um nicht allein zu bleiben. Manche reagieren mit Aktivität, Rast- oder Schlaflosigkeit, andere fühlen sich wie gelähmt, fallen in Depressionen, oder betäuben ihren Schmerz mit Alkohol, Tabletten oder Drogen. Das Erkrankungsrisiko ist erhöht. Andere macht die Trauer wiederum sensibel und wach und führt zu einem intensiven Nachdenken über das eigene Leben.

Trauernde brauchen Unterstützung durch Verständnis

Es gibt nicht die „richtige“ Art zu trauern. So unterschiedlich wie die Menschen ist auch die Trauer. Angehörige und Freunde können die Schritte unterstützen, die auf dem Weg der Trauer gegangen werden. Dieser Weg wird meist langsam zurückgelegt. Ergreifen Sie ruhig die Initiative. Schreiben sie einen Brief, verabreden Sie sich kurzfristig zum Tee oder machen Sie einen gemeinsamen Spaziergang. Nehmen sie sich die Zeit zum Zuhören und Fragen, zum Reden und Schweigen, erinnern sie sich, erzählen sie sich voneinander oder beten sie miteinander. Bringen sie ein kleines Geschenk mit, z.B. eine Kerze oder einen Segensengel als Zeichen der Hoffnung. Denken sie an besondere Tage wie Feiertage, Geburtstage oder den Tag, an dem der Mensch verstorben ist.

Gedenken in der Kirche

Üblicherweise wird im Gottesdienst am Sonntag nach der Beerdigung des verstorbenen Menschen gedacht und für die Angehörigen gebetet. Und im Gottesdienst am letzten Sonntag im November, am „Ewigkeitsonntag“ oder auch „Totensonntag“ genannt, wird auf besondere Weise an die Toten des vergangenen Jahres erinnert. Die Namen der Verstorbenen werden genannt, es wird für alle eine Kerze angezündet und ihrer im Gebet gedacht.

Begleitung für Trauernde

Bei der Chat-Seelsorge der Evangelischen Kirche kann man vertraulich und anonym mit einem Seelsorger oder einer  einer Seelsorgerin per E-Mail kommunizieren. Oder Sie plaudern im offenen Chat mit den anderen über Gott und die Welt:
Geöffnet jeweils am Mittwoch + Freitag, 20-22 Uhr.

bei der Online-Seelsorge der Telefonseelsorge: Hier können sie geschützt und anonym per E-Mail oder Chat über alle Sorgen sprechen, auch über Trauer und in der Trauer.
online.telefonseelsorge.de

im trauernetz.de der Evangelischen Kirche:
Hier finden Sie: Gebete und Lyrik, Musik und Bilder, Literaturtipps zur Trauer, und Kontakt zu Trauergruppen in Beratungen.

auf den Gedenkseiten von trauernetz.de:
Hier können Sie öffentliche oder private Gedenkseiten für Verstorbene einrichten und ansehen, Beileid und Gedanken ausdrücken.

Thematisches rund um die Themen Sterben, Bestattung, Trauer finden sie
auf der Webseite des Bremer Pastors Dr. Klaus Dirschauer

„Du bist mir täglich nahe … Sterben, Tod, Bestattung, Trauer" (PDF zum Herunterladen)
- Eine evangelische Handreichung, die trauern und für die, die sie in ihrer Trauer begleiten – herausgegeben von der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.

Wenn Kinder trauern.
Lesen sie: Kinder teilnehmen lassen

Wie bringe ich meine Anteilnahme gegenüber Trauernden zum Ausdruck, schreibe einen Kondolenzbrief?
Lesen sie: "Vom Umgang mit der Trauer" (PDF) - von Dr. Klaus Dirschauer