22. April 2024
16. April 2024
Das Bundesprogramm Sprach-Kitas (BPSK) lief von 2016 bis 2023. Ziel war es, Kita-Teams in den Handlungsfeldern sprachliche Bildung, Zusammenarbeit mit Familien, inklusive Pädagogik und ab 2021 Medienbildung zu schulen und sprachbildungsrelevante Inhalte in der pädagogischen Arbeit zu verankern. Für jede Sprach-Kita stellte das Programm eine zusätzliche Fachkraft und umfangreiche begleitende Schulungen und Materialien zur Verfügung.
2022 wurde überraschend das Ende des Bundesprogramm Sprach-Kitas zum 30.06.2023 bekannt gegeben. Das Land Bremen erklärte sich jedoch als erstes Bundesland dazu bereit, die Verantwortung für die Fortführung des Programmes zu übernehmen.
Auf dieser Seite schauen wir zurück auf sieben Jahre Bundesprogramm Sprach-Kitas.
Das Bundesprogramm Sprach-Kitas begann 2016 in Bremen. Die Betreuung und Fortbildung der zusätzlichen Sprachkräfte übernahmen teils trägerübegreifend Fachberater:innen der verschieden Kita-Träger in Bremen.
Die teilnehmenden Einrichtungen wurden laufend bei der Umsetzung der Ziele des Bundesprogramms begleitet. Neben Schulungen für die zusätzlichen Sprachkräfte fanden regelmäßig Tandem-Treffen zum inhaltlichen Austausch gemeinsam mit den Einrichtungsleitungen statt.
Die ev. Kita Lüssum war von Anfang an beim Bundesprogramm Sprach-Kitas dabei. Wir haben uns mit Kolleginnen aus Lüssum über ihre Erfahrungen und Wünsche in Hinblick auf das Bundesprogramm Sprach-Kitas und die Überführung in ein Landesprogramm unterhalten.
Karen Hofgesang aus der Kita Lüssum ist seit Anfang an dabei. In der Einrichtung ist sie als zusätzliche Sprachförderkraft in allen Gruppen im Einsatz. Für sie ist ganz klar:
Man kann alles sprachlich begleiten. Ich bin überall alltagsintegriert mit dabei. Egal, ob im Morgenkreis, beim Anziehen, beim Zähneputzen, draußen beim Spiel, beim Basteln.
Alle paar Wochen rotiert sie durch die Gruppen und begleitet so Krippen- und Kitakinder bei der Sprachbildung. Anregungen und neue Impulse erhält sie in den regelmäßigen Schulungen mit Fachberaterin Petra Jäger. Besonders hilfreich sei der stetige Austausch mit den Kolleginnen aus den unterschiedlichen Einrichtungen.
Für die Gruppen ist die Unterstützung durch Karen etwas ganz Besonderes.
Als Gruppenbestandteil fiebert man auf den Besuch schon immer richtig hin.
Das berichtet Marina Römer, die eine Krippengruppe leitet. Ihre Kita-Kollegin Jennifer Halling freut sich vor allem über die neuen Impulse, Ideen und Materialien, die sonst im herausfordernden Kitaalltag schnell verloren gehen und durch Karen ihren Weg in die Gruppe finden.
Beide berichten, dass auch die Kinder sich immer riesig freuen, wenn Karen in die Gruppe kommt und die Kinder am liebsten immer alle gleichzeitig mitmachen wollen.
Verändert habe sich laut Einrichtungsleiterin Manuela Stickan in den letzten Jahren durch das Bundesprogramm schon sehr viel in der Einrichtung. Signale, Tischsprüche und Gebärden wurden vereinheitlicht. Das Guten Morgen erklingt nun in verschiedenen Sprachen durch die Einrichtung. Außerdem habe es Vorleseeltern, Elterncafés und Projekte gegeben.
Warum das Bundesprojekt Sprach-Kitas wichtiger denn je ist, beschreibt Marina:
Also im Moment hat man so ein bisschen das Gefühl, es verstummt. Bei den Kindern bleibt so vieles auf der Strecke und ihre Bedürfnisse werden oder können gar nicht bedient werden, weil sie es einfach nicht ausdrücken können.
Für Marina ist Sprache eine Tür zur Welt. Durch sie ergebe sich für die Kinder die Möglichkeiten, in Kommunikation mit anderen Menschen zu gehen, zu lernen und die Welt zu erschließen. Leider bleibe vielen Kindern die Tür verschlossen, vor allem, wenn der Spracherwerb nicht zusätzlich gefördert und unterstützt werde.
Zum 30.06.2023 wurde das Bundesprogramm Sprach-Kitas eingestellt. Das Ende wurde von allen Trägern in Bremen bei einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung gefeiert. An Ausstellungstischen konnten Eindrücke gewonnen und Methoden und Projekte der letzten sieben Jahre bestaunt werden und gemeinsam mit den Fachberater:innen und Trägervertretungen wurde auf sieben Jahre Bundesprogramm Sprach-Kitas zurückgeschaut und ein Blick in Richtung "Landesprogramm" geworfen.
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Ganz zum Schluss wurden noch Abschlusszertifikate an die Fachkräfte und Einrichtungsleitungen der Sprach-Kitas unseres Verbunds übergeben. Zum Glück war es nicht das letzte gemeinsame Treffen, denn im nächsten Kita-Jahr übernimmt das Land Bremen die Verantwortung für die Sprach-Kitas. Wir danken aber trotzdem schon mal allen teilnehmenden Sprach-Kitas für ihren engagierten Einsatz in den letzten Jahren und freuen uns, dass es mit euch weitergeht!
