Instrumental | Orgel | Konzert
Gedenkkonzert 1 für Albert-Schweitzer (1875-1965) zum 150. Geburts- und 60. Todestag - Historisches Programm
60 Jahre Beckerath-Orgel an St. Stephani Bremen - Wir feiern Jubiläum
Sa., 08.11.2025 | 19:30 - 21:00 Uhr
Ort der Veranstaltung: Kulturkirche St. Stephani Bremen | Stephanikirchhof 8, 28195 Bremen
Veranstaltungs-ID: 31171
Das Programm des Abends spielte Albert Schweitzer am 25. März 1928 an der großen Walcker-Orgel in St. Stephani Bremen. Diese LOrgel hat den Zweiten Weltkrieg nicht überstanden.
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Präludium und Fuge in h-moll (BWV 544),
Orgelchoräle: Herzlich thut mich verlangen (BWV 727), O Lamm Gottes (BWV 656),
Fantasie und Fuge in g-moll (BWV 542)
Orgelchoral: Schmücke dich o liebe Seele (BWV 654),
César Franck (1822-1890): Choral No. 2 en si mineur
Dieses Programm spielte Albert Schweitzer am 25. März 1928 an der großen Walcker-Orgel in St. Stephani Bremen. Diese Orgel hat den 2. Weltkrieg nicht überstanden.
Zum 60. Todesjahr von Albert Schweitzer und zum 60. Jubiläum des Nachfolgeinstrumentes an St. Stephani erklingt das Programm wieder.
An der Beckerath-Orgel: Stephan Leuthold, Domorganist am St. Petri Dom zu Bremen
Eintritt: 14 / 8 Euro – mit Bremen-Pass: 4 Euro
Vorverkauf: Nordwest-Ticket und angeschlossene Verkaufsstellen, Ev. Informationszentrum "Kapitel 8" (Domsheide), bei den Buchhandlungen Georg Büchner und Humboldt. Außerdem Musikdirektion Kulturkirche St. Stephani (Tel.: 0421 - 30 22 42). Restkarten an der Abendkasse
Albert Schweitzer „Mein Wort an die Menschen“: „Alle gewöhnliche Gewalt in dieser Welt schafft sich selber eine Grenze, denn sie erzeugt eine Gegengewalt, die ihr früher oder später ebenbürtig oder überlegen sein wird. Die Gütigkeit aber wirkt einfach und stetig. Sie erzeugt keine Spannungen, durch die sie sich selbst aufhebt, sondern sie entspannt die bestehenden Spannungen, sie beseitigt Misstrauen und Missverständnisse. Indem sie Gütigkeit weckt, verstärkt sie sich selber. Deshalb ist sie die zweckmäßigste und intensivste Kraft. Was ein Mensch an Gütigkeit in die Welt hinausgibt, das arbeitet an den Herzen der Menschen und an ihrem Denken. Unsere törichte Schuld ist, dass wir nicht ernst zu machen wagen mit der Gütigkeit. Wir wollen immer wieder die große Last wälzen, ohne uns dieses Hebels zu bedienen, der unsere Kraft verhundertfachen kann. Eine unermesslich tiefe Wahrheit liegt in dem Worte Jesu „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen. Die Theorie, man könnte den Frieden dadurch erhalten, dass man den Gegner durch atomare Aufrüstung abschreckt, kann für die heutige Zeit mit ihrer so gesteigerten Kriegsgefahr nicht mehr in Betracht gezogen werden. Das Ziel, auf das von jetzt bis in alle Zukunft der Blick gerichtet bleiben muss, ist, dass völkerentzweiende Fragen nicht mehr durch Kriege entschieden werden können. Die Entscheidung muss friedlich gefunden werden. Mögen die, welche die Geschicke der Völker in Händen haben, darauf bedacht sein, alles zu vermeiden, was die Lage, in der wir uns befinden, noch schwieriger und gefahrvoller gestalten könnte.“ (1964)
Beckerath-Orgel an St. Stephani- (1965)
St. Stephani hatte durch die Jahrhunderte zu jeder Zeit bedeutende Orgeln: Nach Instrumenten von Andreas de Mare (1587), Arp Schnitger (1698), Heinrich Wilhelm Eckmann (1768) und E. F. Walcker (1907) wurde nach dem zweiten Weltkrieg – als Abschluss der zwei Jahrzehnte währenden umfang-reichen Wiederaufbauarbeiten an St. Stephani – im Jahr 1965 die Beckerath-Orgel eingebaut.
39 Register, drei Manuale, Pedal, mechanische Spieltraktur, elektropneuma-tische Registertraktur. Seit 2008: elektrische Registertraktur, Setzeranlage, 4000 Stationen, stufenlose Winddrossel.
Der Orgelbausachverständige damals: „ … Worte können die Schönheit und Qualität dieser großartigen Orgel nicht beschreiben … so hat das fertige Werk alle Erwartungen hinsichtlich künstlerischer und handwerklicher Qualität übertroffen und man kann wirklich sagen, dass diese Orgel die beste Bremens ist.“
Der Firma Beckerath ist mit dieser Orgel ein wahrer Glücksgriff gelungen: Hervorragendes Material, Verarbeitung auf handwerklich höchstem Niveau, angenehmes Spielgefühl und ein wunderbarer Klang. Konzipiert in enger Zusammenarbeit zwischen dem Firmengründer, Rudolph von Beckerath, und dem langjährigen Organisten an St. Stephani, LKMD Prof. Erich Ehlers. Im Jahr 2008 wurde dann eine Generalüberholung durchgeführt. Dabei wurde darauf geachtet, die Orgel auf den technisch neuesten Stand zu bringen, ohne die stilistischen oder klanglichen Charakteristika zu verändern.
Der Aufbau: Die Orgel steht „auf dem Kopf“. Das Hauptwerk ist oben, das Schwellwerk mittig angebracht. Durch diese Anordnung wird der Klang enorm präsent, und es lässt sich mit eher neobarocker Disposition dennoch ein romantischer Effekt erzielen: Ein Crescendo ohne Walze. Eine weitere Besonderheit sind die spanischen Trompeten.
Objektiv rein geometrisch gebaut, erinnern die mächtigen Pedaltürme an barocke Vorbilder, verwandeln sich jedoch in Flügel eines Engels, dessen stilisierte Gestalt sich im Gesamtbild der Orgel zeigt.
Bewusst wurde auf den Einbau der neuen Orgel in den berühmten Krusebecker-Prospekt von 1768 verzichtet.
Die Beckerath-Orgel an St. Stephani Bremen ist ein Zeugnis von hohem zeitgeschichtlichem Rang, ein „historisches Instrument“ im besten Sinne.
Disposition
Pedalwerk (C – f 1): Prinzipal 16, Oktave 8, Oktave 4, Nachthorn 2, Mixtur 5f., Posaune 16, Trompete 8, Trompete 4
Hauptwerk (II, C – g3): Bordun 16, Prinzipal 8, Spielflöte 8, Oktave 4, Hohlflöte 4, Nasat 22/3, Oktave 2, Mixtur 5f., Scharf 4f., Cornet 4-5f., Trompete 8
Schwellwerk (I, C – g3): Rohrflöte 8, Gemshorn 8, Prinzipal 4, Blockflöte 4, Quintflöte 22/3, Waldflöte 2, Terz 13/5, Sifflöte 1, Scharf 5f., Terzcimbel 3f., Englischhorn 16, Spanische Trompete 8, Oboe 8, Schalmei 4
Brustwerk (III ; C – g3): Holzgedackt 8, Rohrflöte 4, Prinzipal 2, Zimbel 3f., Dulzian 8
Spielhilfen: Koppeln: HW-Ped, SW-Ped, BW-Ped, SW-HW, BW-HW Tremulanten: BW und SW (stufenlos verstellbar)
Registrierhilfe: Setzeranlage mit 4.000 Kombinationen & Sequenzer Stufenloser Windregler

Veranstaltungsort
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Kulturkirche St. Stephani Bremen
Tim Günther - Musikdirektion
Stephanikirchhof 8
28195 Bremen