Bremische Evangelische Kirche führt neue Kirchenleitung ein

Mit der neuen Session des Kirchenparlaments (2025-2030) steht auch ein Generationswechsel an der Spitze des Kirchentags an: Die 32-jährige Projektmanagerin und Medienfachfrau Maria Esfandiarisitzt als Präses künftig dem Parlament und dem Kirchenausschuss vor. Sie folgt auf Präsidentin Edda Bosse (72), die seit 2013 die höchste ehrenamtliche Repräsentantin der Bremischen Evangelischen Kirche war.

Mit der neuen Amtsperiode gelten auch die neuen Amtsbezeichnungen, weil zum Jahresbeginn die neue Kirchenverfassung in Kraft getreten war. Aus dem Amt der Präsidentin wird das der Präses. Ihr zur Seite stehen zwei Vizepräsides, der bisherige Schatzmeister Oliver Gampper, im Hauptberuf Wirtschaftsprüfer, und der Arzt Dr. Martin Franzius. 

Pastor Dr. Bernd Kuschnerus (62), bisheriger Schriftführer, wurde im Mai erneut zum leitenden Geistlichen der Bremischen Evangelischen Kirche gewählt. Sein Amt heißt künftig Kirchenpräsident.

Neu zum Vorstand des Kirchenausschusses gehört der hauptamtliche Leiter der Kirchenverwaltung, Peter Schultz. 

Komplettiert wird die neue Kirchenleitung durch fünf ehrenamtliche Mitglieder (theologische Lai:innen) und drei Gemeindepfarrpersonen. Dies sind Susanne Böttcher (Gemeinde Aumund-Vegesack), Andrea Kraft (Gemeinde Neue Vahr), Steffen Pokorny (Gemeinde Blumenthal), Dr. Christoph Redmann (Gemeinde St. Martini Lesum), Andrea Stenner (Mirjam-Gemeinde) sowie Pastorin Ulrike Bänsch (Gemeinde Aumund-Vegesack), Pastor Florian Giese (Gemeinde der Söderblomkirche Marßel) und Pastorin Nicole Steinbächer (St. Georgs-Gemeinde Huchting).

Zu Beginn des Gottesdienstes wird der bisherige Kirchenausschuss verabschiedet und seinen Mitgliedern für ihr Engagement in der Leitung der BEK gedankt.

Der bisherige Schriftführer, Pastor Dr. Bernd Kuschnerus, wird in dem Gottesdienst predigen und sich der Frage stellen: “Warum Kirche?”

“An Jesus Christus zeigt sich, worum es in der Liebe geht, die Gott genannt zu werden verdient. Dass einer für die anderen einsteht, mit allen Konsequenzen. Dass alle angenommen sind unabhängig von ihrer Herkunft, ihren gesellschaftlichen und biologischen Prägungen und Bindungen. Jede Person in ihrer unverwechselbaren Besonderheit. ‘Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott.’ – Liebe wird hier als ein Lebensraum beschrieben, in dem alle willkommen sind. Der Auftrag, der darin für die Kirche steckt, ist, diesen Raum offen zu halten und nicht zu verschließen.”

Das erfordere auch Mut und Verantwortungsbewusstsein:

“Zur Klugheit gehört immer das gemeinsame Ringen um die besten Lösungen. Und es gehört dazu, sich nicht vom Hass anstecken zu lassen, der einer Kirche dann entgegenschlagen kann, wenn sie ihre Stimme erhebt und die Mächtigen mit der Wahrheit konfrontiert, so wie die amerikanische Bischöfin Mariann Edgar Budde, die dem damals frisch gewählten Präsidenten Trump ins Gewissen geredet hat: „Speaking truth to power“ – „der Macht die Wahrheit sagen“, das ist unsere Aufgabe als Kirche. An der Seite der Menschen in Not sein, Position zu beziehen, Räume für Verständigung, den gesellschaftlichen Dialog zu eröffnen und Brücken zu bauen.”

Grußworte am Schluss des Gottesdienstes sprechen Altbürgermeister Jens Böhrnsen, Dr. Andreas Lange (Vizepräses der 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)), Sabine Blütchen (Synodenpräsidentin der Ev. Luth. Kirche Oldenburg), Helge Johr (Vizepräsident der Evangelisch-reformierten Kirche) und Dr. Bernhard Stecker (Propst des katholischen Gemeindeverbandes Bremen).