10. Dezember 2024
Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des KZ-Auschwitz zum 79. Mal. Auschwitz steht stellvertretend für die Verfolgung und Ermordung von Millionen Menschen, weshalb an diesem Datum jedes Jahr der Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird.
Auch in Gemeinden der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) gibt es Gedenk-Veranstaltungen, um die Erinnerung an den NS-Terror wachzuhalten und Impulse für eine friedliche Gesellschaft zu geben.
Pastor Bernd Kuschnerus, Schriftführer in der Bremischen Evangelischen Kirche, betont, dass es heute in Deutschland wichtiger denn je sei, sich an den Nazi-Terror und die Greueltaten des Regimes zu erinnern: "Ich bin schockiert und empört über das Erstarken rechter Hetze in unserem Land. Wenn sich eine Clique rechter Geldgeber und Verfassungsfeinde konspirativ trifft, um einen "Masterplan" zur Entrechtung und Vertreibung von Menschen auszuhecken, dann ist das einfach nur widerwärtig." Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit, so Kuschnerus weiter, gehörten nicht in unser Land. Er wünsche sich, dass das Gedenken an die beispiellos grausamen Verbrechen gegen die Menschlichkeit dazu beitrage, Anzeichen von Antisemitismus sofort zu erkennen. "Nur wer sich erinnert, wird Abwertung und Entrechtung von Mitmenschen entgegentreten können, sei es am Arbeitsplatz, im Freundeskreis oder in den Medien. Wir alle tragen Verantwortung, damit sich derartiges nicht wiederholen kann.“
Wenn sich eine Clique rechter Geldgeber und Verfassungsfeinde konspirativ trifft,
um einen "Masterplan" zur Entrechtung und Vertreibung von Menschen
auszuhecken, dann ist das einfach nur widerwärtig.
In den Gemeinden der Bremischen Evangelischen Kirche finden aus diesem Anlass Gedenk-Veranstaltungen statt. Einen Kulturgottesdienst zum Holocaust-Gedenktag mit dem Titel "Nie wieder ist jetzt. Über unser Gedenken an den Holocaust“ gibt es bereits am Sonntag, den 21. Januar um 18 Uhr in der Kulturkirche St. Stephani. Die Kanzelrede hält der Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Bremen, Hermann Kuhn. Ebenfalls in der Kulturkirche St. Stephani wird am Samstag, den 27. Januar um 19.30 Uhr Der große Tag aufgeführt, ein Liederzyklus nach Briefen der 1943 ermordeten Sängerin Marianne Golz-Goldlust.
Schauspieler Rolf Becker eröffnet am Samstag, den 27. Januar um 19 Uhr 872 Tage des Horrors in Leningrad in der Stadtkirche Unser Lieben Frauen. Die zweiwöchige Ausstellung gedenkt der Blockade von Leningrad durch die NS-Wehrmacht, der von 1941 bis 1944 etwa 1,1 Millionen zivile Bewohner der Stadt zum Opfer fielen.
In Alt-Aumund gibt es am Sonntag, den 28. Januar um 10 Uhr einen Gedenkgottesdienst und um 11 Uhr gemeinsam mit dem Ortsbeirat und weiteren Partnern im Stadtteil eine Kranzniederlegung am Jacob-Wolff-Platz, dem Platz der ehemaligen Aumunder Synagoge. Es werden die Namen von deportierten jüdischen Mitbürgern aus Bremen Nord verlesen.
Auch in St. Martini Lesum findet am Sonntag, den 28. Januar um 10 Uhr ein Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt.
In der Waller Immanuel-Kapelle wird am Sonntag, den 28. Januar um 10.15 Uhr ebenfalls ein Gedenkgottesdienst gefeiert.
Mein Vater - Erinnerungen an die Zukunft lautet der Titel einer musikalischen Lesung über das Nachkriegs-Schweigen mit Jürgen Borchert, Eva Hütter und Heide Marie Voigt am Mittwoch, den 31. Januar um 17 Uhr im evangelischen Informationszentrum Kapitel 8.
Die Landeszentrale für politische Bildung hat ein Gesamtprogramm aller Bremer Veranstaltungen zum Auschwitz-Gedenktag zusammengestellt.
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