Montag, 04. August 2025
80. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki: Ausstellung in der Stadtkirche Unser Lieben Frauen
Anlässlich des Gedenkens an die Atombombenabwürfe auf die Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945, die sich zum 80. Mal jähren, zeigt die Stadtkirche Unser Lieben Frauen vom 1. bis 29. August die Ausstellung "Hiroshima Gedenken". Die Atombomben, die amerikanische Bomber abwarfen, zerstörten die beiden japanischen Städte innerhalb von Augenblicken und forderten mehr als 200.000 Menschenleben. Die Überlebenden "Hibakusha" litten noch Jahrzehnte später unter den Folgen von Verbrennungen und radioaktiver Strahlung. Der Atompilz über Hiroshima ist seitdem das Symbol des nuklearen Schreckens.
Die 18 Poster der Ausstellung in der Stadtkirche Unser Lieben Frauen stammen direkt aus Hiroshima und wurden über das Netzwerk Mayors for Peace (Bürgermeister für den Frieden) nach Bremen übersandt. Diese Organisation wurde 1982 durch Hiroshimas Bürgermeister Takeshi Araki gegründet und wendet sich mit Aktionen und Kampagnen gegen die weltweite Verbreitung von Atomwaffen. Inzwischen gehören dem Netzwerk 8.472 Städte und Gemeinden aus 166 Ländern an. In Deutschland sind 904 Mitglieder dem Bündnis beigetreten, Bremen gehört ihm seit 1984 an, damals initiiert von Bürgermeister Hans Koschnick.
Wir setzen uns mit diesen Bildern, die das Grauen vor Augen führen, für die weltweite Abschaffung von Atomwaffen ein.
Der heutige Bürgermeister der Stadt Hiroshima, Matsui Kazumi, schreibt in einem Geleitwort zur Ausstellung, wie wichtig jede Initiative für eine friedliche Zukunft ohne Atomwaffen sei: "Der erste Schritt, den jeder Einzelne von uns macht, mag vielleicht klein sein, aber wir sind der Überzeugung, dass auch der kleinste Schritt die auf die Abschaffung von Atomwaffen und ewigen Weltfrieden hoffende internationale Gemeinschaft erreichen wird."
Die gegenwärtige politische Situation durch die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen und Westjordanland, die Spannungen zwischen den Supermächten mit Atomwaffen sind ja mehr als Besorgnis erregend. Die Gefahr der Eskalation bis hin zum Einsatz von Atomwaffen – und sei es auch nur aus Versehen – war nie größer als jetzt. Daher ist es unser Anliegen, vor dem Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen und auch vor der Drohung mit einem solchen zu warnen. Wenn jemals wieder Atomwaffen zum Einsatz kommen, dann bedeutet das so gut wie die Vernichtung der Menschheit und aller Lebensgrundlagen“,
so Pastor i.R. Rudolf Dibbern, Mitinitiator der Ausstellung.
Die Ausstellung ist vom 1. bis 29. August werktags von 11 bis 16 Uhr und sonntags nach dem Gottesdienst zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Der Bremer Künstler Ulrich Schwecke ergänzt die Ausstellung durch ein besonderes Kunstwerk, das mitten im Chorraum der Kirche an der Decke hängt.
Sein Objekt „Der Baum“ ist ein verbrannter und verwundeter Baum, der zum Himmel zeigt und doch noch in der Erde verwurzelt ist. In einem Interview zu seiner Ausstellung "Asche und Aufbruch" sagt der Künstler:
Die Kunstwerke sollten zum Nachdenken und zum Austausch anregen. Über Verlust, Wandel und Hoffnung in einer Welt, die zunehmend von Krisen geprägt ist. Wie können Hoffnung und Handeln über Zerstörung und Resignation siegen?
Ebenfalls im Rahmen des Gedenkens an die Atombombenabwürfe zeigt das Kino in der Neustadt (im Gemeindezentrum Zion, Kornstraße 31) am Dienstag, den 5. August um 19 Uhr den Film „Paul Jacobs und die Atombande“, der die Folgen der Atomtests in der Wüste Nevada für die Bevölkerung berührend zeigt. Der Eintritt ist frei.
Am 24. August um 10.30 Uhr findet ein Friedensgottesdienst unter dem Motto „Selig sind, die Frieden stiften“statt.Gestaltet wird er von Pastor Stephan Kreutz, Pastor Jasper von Legat (Friedensbeauftragter der Bremischen Evangelischen Kirche) und der Friedensinitiative. Den musikalischen Rahmen bildet der Gemeindechor St. Ansgarii.