
09. Juni 2023
Die Notfallseelsorge der Bremischen Evangelischen Kirche hat im Jahr 2022 weiterhin konstante Einsatzzahlen zu verzeichnen. Im vergangenen Jahr sind die Notfallseelsorger und -seelsorgerinnen in 127 Fällen gerufen worden. Weiterhin wird dieser Dienst der Kirchen für Menschen in akuten Krisensituationen von Polizei und Feuerwehr regelmäßig alarmiert. Dagegen sind im ersten Quartal 2023 die Alarmierungszahlen dramatisch gestiegen, in den ersten drei Monaten des Jahres erreicht die Anzahl der Einsatzanforderung bereits 40 Prozent der Gesamtsumme des Vorjahres.
Signifikante Auswirkungen der Coronapandemie waren bei der Notfallseelsorge (NFS) nicht zu verzeichnen, außer dass es durch coronabedingte Krankheitsfälle im Team besonders herausfordernd war, die durchgehende 24/7 Bereitschaft zu gewährleisten, was aber durch das verstärkte Engagement aller Beteiligten gelungen ist.
Die stille Katastrophe im dritten Stock
"Nach wie vor ist der innerhäusliche Einsatz ein Schwerpunkt unserer Arbeit“, so der Leiter der NFS, Pastor Uwe Köster. "Wir nennen es die 'stille Katastrophe im dritten Stock', z.B. wenn Familien einen Angehörigen durch einen Herzinfarkt verlieren oder vom plötzlichen Kindstod betroffen sind." 60 Prozent der Einsätze fanden im häuslichen Umfeld nach Todesfällen statt. In 15 Prozent der Fälle wurde die Polizei bei der Überbringung von Todesnachrichten unterstützt. Gut 10 Prozent der Einsätze standen im Zusammenhängen mit Suiziden. Relativ stabil waren die Einsatzzahlen der NFS in den Bereichen inner- und außerhäuslicher Unfälle sowie bei Gewaltdelikten.
Bei 60 Prozent der Einsätze wurde die NFS über die Rettungsdienstleitstelle der Feuerwehr alarmiert, bei 40 Prozent von der Polizei, eine Direktalarmierung durch Betroffene ist nicht vorgesehen. Die Mitarbeitenden waren im vergangenen Jahr durchgehend rund um die Uhr erreichbar und haben 330,5 Stunden effektive Einsatzzeiten geleistet. Die durchschnittliche Einsatzdauer beträgt ca. 2,5 Stunden, kann aber auch stark variieren. Bei den Einsätzen sind knapp 4.500 km in Bremen zurückgelegt worden.
"Leider hatten wir im letzten Jahr in Bremen mit sechs Einsätzen eine außergewöhnlich hohe Zahl plötzlicher Kindstode (SID) zu verzeichnen", so Köster weiter. "Das waren doppelt so viele Einsätze wie in den Jahren davor. Dieses für Angehörige außerordentlich traumatische Erlebnis stellt, ähnlich wie ein Suizid, für das Team eine besondere Herausforderung dar, der wir mit regelmäßiger Fortbildung und Supervision aktiv begegnen."
Die Notfallseelsorge ist ein gemeinsames Projekt der Bremischen Evangelischen Kirche und der katholischen Kirche in Bremen. 2022 haben acht evangelische und fünf katholische Seelsorgende mitgearbeitet, es standen drei Frauen und 10 Männer für Einsätze zur Verfügung. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger sind größtenteils ehrenamtlich tätig. "Sie bringen ihre seelsorgerliche Ausbildung und berufliche Erfahrung in die Arbeit ein. Wenn sie in einem Trauerfall vor Ort sind, dann, können sie das Ereignis nicht ungeschehen machen. Aber sie können die Betroffenen in einem Schockmoment begleiten und unterstützen.“ Konfessionelle, religiöse oder weltanschauliche Einstellungen spielen bei der Alarmierung in der Regel keine Rolle, auf interkulturelle und interreligiöse Kompetenz der Mitarbeitenden wird Wert gelegt.
Christlicher Auftrag und 'weltliche', mitmenschliche Solidarität
gehen hier Hand in Hand.
Die aktuelle Statistik zeigt auch, dass die Zahl der Mitarbeitenden in der NFS leider sinkt. Gründe sind u.a. der Wechsel in den Ruhestand oder die Arbeitsverdichtung. Wurden 2021 noch 17 Seelsorgende in diesem Bereich tätig, so waren es 2022 nur noch 13.
Pastor Uwe Köster betont: "In Zeiten, in denen die sozialen Netzwerke in unserem Land sowohl materiell als auch personell angespannt und immer brüchiger werden, kann die NFS Menschen in Akutsituationen nachhaltig stützen und in diesen biographischen Krisen beistehen. Christlicher Auftrag und 'weltliche', mitmenschliche Solidarität gehen hier Hand in Hand."
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