Chor | Konzert
Festliche und lockere Chormusik – Adventliche und andere Klänge
141 Jahre Bremer Kantorei St. Stephani - Festkonzert 3
So., 30.11.2025 | 19:00 - 21:00 Uhr
Ort der Veranstaltung: Kulturkirche St. Stephani Bremen | Stephanikirchhof 8, 28195 Bremen
Veranstaltungs-ID: 31173
Es erklingen Chorwerke von Johann Sebastian Bach, Harald Genzmer, Tim Günther, Gottfried August Homilius, Louis Lewandowski, Felix Mendelssohn Bartholdy u.a.
Bremer Kantorei St. Stephani; Dirigent: Tim Günther
Eintritt: 18 / 11 Euro – mit Bremen-Pass 5 Euro
Vorverkauf: Nordwest-Ticket und angeschlossene Verkaufsstellen, Ev. Informationszentrum "Kapitel 8" (Domsheide), bei den Buchhandlungen Georg Büchner und Humboldt. Außerdem Musikdirektion Kulturkirche St. Stephani (Tel.: 0421 - 30 22 42). Restkarten an der Abendkasse
BREMER KANTOREI ST. STEPHANI 1 - Künstlerische Leitung: Tim Günther
Die Bremer Kantorei blickt auf 141 Jahre Chorarbeit und Geschichte zurück. Sie gehört zu den ältesten Chören der Hansestadt und ist ein moderner Konzertchor mit anspruchsvollem Profil. Dau gibt es ein genre-übergreifendes Programm, das den Chor in seinen vielfältigen Möglichkeiten zeigt (s. u.).
Etwa fünf verschiedene Programme jährlich kommen zur Aufführung. Das vielseitige Repertoire reicht von den klassischen Oratorien über geistliche A-cappella-Musik bis zu zeitgenössischen Kompositionen, Spirituals & Gospels, weltlichen Werken und Jazz.
Besondere Projekte waren etwa die mehrfache Aufführung des „Canto General“ von Pablo Neruda/Mikis Theodorakis mit Maria Farantouri, Can Tufan und Petros Pandis. Auch Theodorakis´ „Axion esti“ und die Kantate „Mauthausen“ gehören zum Repertoire. Der „Canto General“ und „Axion esti“ sind als CD erschienen.
Mehrfach musizierte die Kantorei gemeinsam mit den türkischen Musikern Erdal Akkaya und Zülfü Livaneli; für letzteren gestaltete der Chor gemeinsam mit vielen renommierten Musiker*innen und Musikern das Festkonzert zu seinem 70. Geburtstag, den er in Bremen feierte. Immer wieder führt der Chor besondere inhaltliche Projekte auf: Ein Programm mit internationaler Musik zu „Arbeit und Gerechtigkeit“, die Kantate „Menschen ohne Welt“ von Ursula Görsch (UA), das Bremer Requiem von Harald Weiss zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 2009 in Bremen (UA) oder das „Requiem Fukushima“ von Zsigmond Szathmáry (EA). Auch Crossover-Programme gehören dazu: Das „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach mit Saxofonbegleitung und Jazz-Resonanzen, die „Schöpfung“ von Joseph Haydn als Tanztheater von und mit geflüchteten Jugendlichen, durchsetzt mit traditioneller orientalischer Musik unter der Regie von Maria von Bismarck, außerdem „MessiaSASAmbura“, basierend auf Georg Friedrich Händels Oratorium Messiah, angereichert und ergänzt mit ostafrikanischen Klängen von Maximilian Guth.
Regelmäßig pflegt die Kantorei Kontakte zu internationalen Partner-chören und lädt sie nach Bremen ein. Konzertreisen führten den Chor nach Spanien (Madrid und Valladolid, 2007; Barcelona, Cambrils und Tarragona, 2014), Costa Rica (San José, Cartago und Palmares, 2009), Lettland (Riga, 2010), Frankreich (Chartres, 2017), Tschechien (Olomouc, 2018, 2024) und Südafrika (Durban, 2024). In Südafrika gestaltete sie gemeinsam mit den Chören St. Thomas´ und St. Paul´s, den RSCM-Singers (Royal School of Church Music) und dem Durban Symphonic Choir und dem KwaZulu Natal Philharmonic Orchestra den offiziellen Festakt zur Gründung einer trilateralen Zusammen-arbeit zwischen den Städten Durban /Südafrika, Windhoek/Namibia und Bremen im Beisein der drei Stadtregierungen.
Mit ihrem Programm spricht die Kantorei engagierte Sängerinnen und Sänger aus allen Berufsgruppen der Stadt und weit darüber hin-aus an. Attraktiv ist der Chor insbesondere für Menschen, die an-spruchsvoll singen möchten und gleichzeitig eine offene, angenehme Atmosphäre suchen.
Neue Sängerinnen und Sängern brauchen neben Lust eine gute Stimme, Chorerfahrung oder Notenkenntnisse und müssen bereit sein, regelmäßig und engagiert an den Proben teilzunehmen. Neben den wöchentlichen Proben (dienstags, 19.30 bis 22 Uhr) gibt es Arbeitswochenenden vor den Konzerten, regelmäßige Chorfreizeiten und natürlich jede Menge Spaß.
Wenn Sie Interesse haben, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf: Kulturkirche St. Stephani Bremen, Musikdirektion Tel.: 0421 – 30 22 42.
mail: musikdirektion.kulturkirche@kirche-bremen.de, info@bremer-kantorei-stephani.de, www.bremer-kantorei-stephani.de
BREMER KANTOREI ST. STEPHANI 2 - 141 Jahre Chorarbeit für Kirche und Stadtgesellschaft
Im Jahr 1884 wurde der Chor an St. Stephani, der westlichen Kirche der Bremer Altstadt, gegründet. Zu verschiedenen Zeiten hatte er ein durchaus unterschiedliches Profil, war mal mehr der Gemeinde- oder Volksmusik, mal mehr der reinen Oratorienliteratur verbunden, immer aber gestaltete er ein reges Konzertleben und zeichnete sich durch ungewöhnlich kontinuierliche Arbeit aus. Insgesamt haben erst sieben Kirchenmusiker (es waren ausschließlich Männer) diesen Chor geleitet. Auch die Zeit, die die einzelnen Mitglieder jeweils dem Chor angehören, liegt bis heute im Durchschnitt bei weit über einem Jahrzehnt.
Im Jahr 1984 wurde dem Chor und seinem damaligen Dirigenten, LKMD Prof. Erich Ehlers, zum 100-jährigen Bestehen die Zelter-Plakette verliehen. Dies ist die höchste staatliche deutsche Auszeichnung für Amateurchöre, verliehen für besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volksliedes, und damit der Förderung des kulturellen Lebens.
Insbesondere in den 1960/70er und dann ab Mitte der 1990er Jahre entwickelte der Chor ein ganz eigenes Profil, das sich einerseits in hoher Qualität und andererseits in einem ebenso breit angelegten wie inhaltlich pointierten Repertoire zeigt. Neben der christlichen Verkündigung spielen die Themen „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“, Versöhnung, Solidarität und Parteinahme eine wichtige Rolle. Die gesamtgesellschaftliche und politische Dimension, die zwar immer wieder subjektiv geleugnet, nicht aber objektiv bestritten werden kann, ist Richtschnur der Arbeit.
Um thematisch „passende Musik“ zu machen, muss es nicht in jedem Fall geistliches Repertoire sein, es kann und soll weltliche Literatur er-klingen, Jazz und Pop, Gospel und Moderne, Avantgarde und internationale Musik. Kirchenmusik ist gesellschaftsrelevant, darf und muss also die Strömungen und Aktualitäten aufnehmen, ohne Moden hinterher zu laufen, „Wellen zu reiten“ oder sich anzubiedern.
Und andersherum: Was auch gesellschaftlich, kulturell und/oder poli-tisch passiert: Es gibt immer geeignete, vielleicht sogar spezielle geistliche Musik dazu. Und manchmal scheinen die Jahrtausende alten Worte der Psalmen haargenau unsere heutige Situation vor Augen gehabt zu haben.
Die kirchenmusikalische Chorarbeit gehört zu den größten Schätzen, die wir in der Kirche und gesamtgesellschaftlich haben. Eine sehr große Anzahl von Menschen identifiziert sich mit Kirchen-, gerade Chormusik, mit der Oratorientradition, mit dem gemeinsamen Singen und, viel mehr noch, mit dem Hören dieser Musik in den Konzerten!
In der kirchlichen Chor- und Orchesterarbeit mischen sich große und kleine Werke, Profis und Laien, Ausbildung und Hobby, Hochleistung und Breitenarbeit. Jahrhunderte alte Werke erklingen neben sehr mo-derner Literatur. Unzählige Menschen werden hier für ihr Leben geprägt, finden Orientierung für sich, ihre persönliche private wie be-rufliche Orientierung. Kirchenkonzerte – und hier gerade die, in denen Chöre auftreten, sind die Fenster und Türen, durch die am meisten Menschen in die Kirche hineinblicken und eben auch in die Kirche hineinkommen.
Die Bremer Kantorei St. Stephani nimmt hier seit 141 Jahren einen wichtigen Platz und eine unersetzbare Rolle ein.
Kirchenmusik als Ganzes, insbesondere aber kirchliche Chor- und Orchestermusik gehört zu den tiefsten durchgehenden kulturellen Wurzeln, auf die unsere bürgerliche Gesellschaft sich stützt – und dies gilt auch, wenn viele sich dieser Wurzeln nicht mehr bewusst sind oder sie gar ablehnen. Kirchenmusik ist unbezahlbar. Die Musik mit Chor und Instrumenten spielt nicht nur künstlerisch, sondern sowohl sozial als auch in der öffentlichen Wahrnehmung nach wie vor eine „der ersten Geigen“ in unserer Gesellschaft – um es salopp auszudrücken. Kirche, Stadt und Staat sollten alles dafür tun und so viel Geld wie Sorgfalt darauf verwenden, dass dies so bleibt und uns allen nicht verloren geht.
Helfen Sie uns dabei. Sie können
- als anspruchsvolle Sänger*innen bei uns mitsingen
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- als Unterstützer*innen unserem Förderkreis beitreten
- eine Spende an uns richten:
Förderkreis der Kirchenmusik an St. Stephani Bremen: IBAN DE14 2905 0101 0081 3858 90

Veranstaltungsort
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Kulturkirche St. Stephani Bremen
Tim Günther - Musikdirektion
Stephanikirchhof 8
28195 Bremen