Donnerstag, 24. März 2022

Klimastreik: Krieg in der Ukraine macht Umdenken noch wichtiger

Für Freitag, den 25. März ruft ein breites Bündnis wieder zum Klimastreik auf. Die Bremische Evangelische Kirche unterstützt ausdrücklich Klimaschutz-Maßnahmen, insbesondere vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges.

Viele Gruppen und Initiativen der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) beteiligen sich am Freitag, den 25. März erneut am Klimastreik, der auch in Bremen wieder zahlreiche Aktivistinnen und Aktivisten auf die Straße bringen wird.

Das Anliegen, Ressourcen zu schonen, den CO2-Ausstoß zu senken und sich für alternative Formen der Energiegewinnung einzusetzen, teilt die Mehrheit der Gemeinden und Einrichtungen in der Bremischen Evangelischen Kirche. Über das BEK-Klimaschutzprogramm und die Aktivitäten zur Senkung des Energieverbrauchs haben wir bereits mehrfach berichtet.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges gibt es für BEK-Klimaschutzmanagerin Susanne Fleischmann aber ganz neue Herausforderungen: "Klimaschutz ist auch Friedenssicherung, das ist mir in den letzten Wochen dieses verheerenden Angriffskrieges mehr als deutlich geworden. Wer zur Energieversorgung auf fossile Brennstoffe oder gar die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken setzt, macht sich im hohen Maße erpressbar." Die Bombardierung und Einnahme der ukrainischen Atomkraftwerke machten doch deutlich, welche vernichtenden Katastrophen hier vorstellbar wären. Ihr sei bewusst, so Fleischmann, dass ein Ausstieg aus den russischen Lieferungen derzeit nur schwer kompensierbar sei, erst recht nicht aus erneuerbaren Energien. "Aber gerade deshalb ist es umso wichtiger, dass wir jetzt schnellstens den Ausbau der Solar- und Windenergiegewinnung und die Wasserstofftechnologie  vorantreiben. Dafür brauchen wir den Abbau bürokratischer Hürden und die angekündigten staatlichen Anreize, z.B. für Solardächer."

Fleischmann begrüßt den Vorstoß einer Solardachpflicht für Neubauten, aber: "Natürlich darf das Wohnen, das für viele Menschen schon heute kaum bezahlbar ist, dadurch nicht weiter weiter verteuert werden. Hier sind staatliche Fördergelder gefragt."

Klimaschutz und der Ausbau der erneuerbaren Energien trage auch global zur Friedenssicherung bei, "sonst bekommen wir in den kommenden Jahrzehnten, noch mehr soziale Verwerfungen und global Verteilungskämpfe und Fluchtbewegungen, weil weite Gebiete aufgrund von Überschwemmungen oder Dürren nicht mehr bewohnbar sind."

Auf diese gesellschaftlichen und politischen Folgen, so die Klimaschutz-Expertin wolle sie gemeinsam mit zahlreichen Menschen aus Gemeinden und Einrichtungen der Bremischen Evangelischen Kirche beim Klimastreik aufmerksam machen und wünscht sich breite Beteiligung aus allen Schichten der Bevölkerung.