10. Dezember 2024
Sterbende begleiten
Die wenigsten Menschen sterben plötzlich über Nacht oder durch einen Unfall. Für viele ist das Sterben mit Zeiten schwindender Lebenskraft, Krankheit oder Pflegebedürftigkeit verbunden. Und die Fortschritte moderner Medizin verlängern das Leben wie das Sterben. Der Abschied vom Leben und von den Angehörigen und Freuden kann ganz unterschiedlich vorbereiten, ebenso wie Angehörige und Freunde. Die Umstände hierfür können sehr verschieden ausehen, je nachdem ob ein Mensch im Krankenhaus liegt oder zuhause stirbt, ob er ansprechbar, verwirrt oder bewusstlos ist. Die Zeit kann knapp werden. Oder sie zieht sich quälend lange dahin.
Das Sterben verläuft so unterschiedlich wie das Leben eines Menschen, mit und ohne Schmerzen, Angst und Kampf. Manche Menschen sterben erst, wenn die Angehörigen sich noch einmal um sie versammelt haben, andere erst, wenn sie alleine sein können. Achten sie auf Signale, wann ihre Nähe gut tut oder Ruhe gewünscht wird. Sorgen sie nach ihren Möglichkeiten dafür, dass diejenigen den Sterbenden besuchen können, die er noch einmal sehen möchte. Sprechen sie Besuche mit anderen Angehörigen und Freunden ab, auch, um sich selbst zu entlasten.
Versuchen sie herauszufinden, ob es der sterbende Mensch Angst hat oder traurig ist und vielleicht begleitet werden möchte, entspannter sterben zu können. Für Sterbende wie Angehörige gibt es seelsorgerliche Begleitung bei den Pastorinnen und Pastoren in Ihrer Kirchengemeinde, in den Bremer Kliniken, im Altenpflegeheim und in der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger haben Zeit, hören zu und halten aus. Die Seelsorge wird sie auf Wunsch spirituelle mit Gebet, Meditation und Segen begleiten.
Sterbende möchten und können oft noch am Leben teilhaben. Ermöglichen Sie ihnen, über das zu sprechen, was ihnen wichtig ist. Erzählen sie auch von den alltäglichen Dingen, lesen sie Briefe vor oder zeigen sie aktuelle Fotos oder Videos, so dass sie am Leben der Angehörigen und Freunde teilnehmen können. Sprechen sie immer mit den sterbenden Menschen, nicht über ihn, selbst wenn er passiv oder teilnahmslos erscheint. Besprechen sie, soweit möglich, gemeinsam alle Fragen der Pflege oder Schmerztherapie. Diagnosen und Prognosen wird ein Arzt je nach Situation eventuell nicht am Krankenbett und nur mit ihnen allein erörtern.
Der Wunsch oder die Ahnung des bevorstehenden Sterbens wird oft in symbolhafter Sprache ausgedrückt. Jemand möchte „nach Hause“, erzählt von einer „Reise“, muss einen „Fluss überqueren“, über „die Brücke“ gehen. Sprechen sie über die Gefühle, die mit diesen Bildern verbunden sind, aber vermeiden Sie Durchhalteparolen wie „Das wird schon wieder.“ Gewiss ist auch die Begleitung auf das Lebensende hin für Sie sehr schwer. Darum bleiben Sie mit dieser Aufgabe nicht allein. Auch Seelsorgerinnen und Seelsorger können Sie begleiten. Mit ihnen können Sie ihre Gefühle und Ängste besprechen.
Wie kann man Kontakt zu einem Menschen aufnehmen, der länger bewusstlos ist, im Koma liegt und aus diesem Zustand nicht (mehr) erwacht? Hier steht man vor der eigenen Ungewissheit: Nimmt der Mensch überhaupt noch etwas wahr? Und was kann für ihn noch getan werden? Weder sie noch die Ärzte können genau wissen, was ein Mensch noch spürt. Tun sie das, was sie sonst auch tun würden und was für ihn normal wäre: Mit ihm sprechen, etwas vorlesen, singen oder beten, die Hand halten oder streicheln, eine Kerze anzünden ...
Manchmal fällt es den Sterbenden leichter Abschied zu nehmen als den Angehörigen ihn sterben zu lassen. Im Kontakt mit einem schwerkranken und sterbenden Menschen wird man selbst an die eigene Sterblichkeit erinnert. Das kann Angst und Unsicherheit auslösen. Darin liegt aber auch eine Chance, sich bewusster zu machen: Worauf kommt es in meinem Leben an? Welche Zeit nehmen ich mir für Arbeit, Freizeit, Familie und Freunde oder die eigene Gesundheit? Welche Pläne sind sinnvoll zu verfolgen und was ist wichtig jetzt zu tun, ohne es vor mir her zu schieben?
Die Begleitung eines sterbenden Menschen bietet auch die Möglichkeit, etwas ins Reine bringen, noch einen Wunsch zu erfüllen oder eine Botschaft des Sterbenden weitergeben.
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