Dienstag, 06. September 2022

Service zum Weltalphabetisierungstag

Jeder siebte Deutsche kann nicht richtig lesen und schreiben. Sie können keinen Fragebogen ausfüllen oder Emails beantworten, keine Straßenschilder oder Anzeigetafeln entziffern. Analphabeten werde oft für dumm gehalten. Bei Ärzten, am Arbeitsplatz oder auf Ämtern kosten Vermeidungsstrategien sie viel Kraft, z.B. Brille vergessen oder Hand gebrochen. Am 8. September gibt es zu diesem Thema einen Infotag im Weserpark, der Perspektiven aufzeigt.

Für die 6,2 Millionen erwerbstätigen Menschen, die in Deutschland nicht lesen und schreiben können, werden Beruf und Alltag oft zur Qual, da Analphabetismus noch immer ein Tabu ist. Sie fürchten Ablehnung und Diskriminierung. Auch deshalb hat die UNESCO 1966 den Weltalphabetisierungstag ins Leben gerufen, der auf die Verbreitung von Lese- und Schreibkompetenzen und Strategien gegen Analphabetismus aufmerksam macht.

Fehlende Grundbildung hat nichts
- aber auch gar nichts - mit Faulheit zu tun".
Aber Grundbildung lässt sich jederzeit nachholen,
bis ins hohe Alter.

Die Bremische Evangelische Kirche beteiligt sich am Donnerstag, den 8. September von 10 bis 18 Uhr mit einem Infostand am diesjährigen Weltalphabetisierungstag in Bremer Weserpark.

Neben Volkshochschule und Stadtbibliothek Bremen präsentieren u.a. die Servicestelle Grundbildung und Alphabetisierung des Evangelischen Bildungswerks und die Diakonie Bremen ihre Arbeit. U.a. werden die Ausstellung „Lesen und Schreiben öffnet Welten“ sowie Filme zum Thema gezeigt. Und es gibt Gewinnspiele und Rätsel, Software für die Verbesserung der Lese- und Schreibkompetenzen zum Ausprobieren, eine Lesezeichen-Bastelaktion für Kinder und natürlich Informationen zu den Angeboten der Einrichtungen sowie Beratung vor Ort.

"Fehlende Grundbildung hat nichts - aber auch gar nichts - mit Bildungsferne, Faulheit oder anderen negativen Eigenschaften zu tun", betont Sonja Spoede, die Leiterin der Servicestelle. "Es gibt viele gute Gründe, warum man bestimmte Kompetenzen nicht erlernt oder durch mangelnde Praxis wieder verlernt hat. Aber Grundbildung lässt sich jederzeit nachholen, bis ins hohe Alter."

Dafür, so Spoede weiter, gebe es zahlreiche Angebote in Bremen: z.B. vom Evangelischen Bildungswerk, der Volkshochschule oder der Stadtbibliothek.