10. Dezember 2024
Kita-Leitungen tragen die unmittelbare Verantwortung für das pädagogische Konzept und Angebot in der Kita. Sie sorgen dafür, dass das Kita-Team die inhaltlichen Leitlinien und die formalen Rahmenbedingungen in der pädagogischen Arbeit umsetzen. Die Anforderungen dafür werden vom Träger (Kirchengemeinde, Landesverband) und von der Senatorischen Behörde (Landesjugendamt) formuliert.
Im Landesverband wurde jetzt der Kita-Beirat eingerichtet, um Kita-Leitungen stärker an den Entscheidungsprozessen zu beteiligen und an den Rahmensetzungen mitzuwirken. Delegierte Einrichtungsleitungen aus den Bezirken bilden den Beirat, in dem außerdem die Arbeitsbereiche des Landesverbandes vertreten werden. Zentrale Projekte und Prozesse zur Weiterentwicklung der Kindertagesbetreuung in der BEK werden im Beirat initiiert und die Aufträge in Arbeitsgruppen bearbeitet.
Wir wünschen uns, dass mit diesem Gremium die Transparenz für die Rahmensetzungen steigt und die Akzeptanz für die Umsetzung von Veränderungsprozessen erhöht wird. Kita-Leitungen mit Durchblick können ihr Team überzeugender führen und leiten.
Der Bedarf an Fachkräften steigt und junge Nachwuchskräfte fehlen zunehmend. Bedingt auch durch den demografischen Wandel gibt es grundsätzlich weniger junge Menschen und dadurch auch weniger Berufseinsteigende, die sich für das Berufsfeld Kita interessieren könnten. Das zeigt sich auch deutlich im Ausbildungsbereich des Landesverbandes Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder der Bremischen Evangelischen Kirche.
Während die Fachkräfte im Anerkennungsjahr in den Vorjahren den Großteil im Ausbildungsbereich des Landesverbandes Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder ausgemacht haben, sind die Zahlen hier in jüngster Vergangenheit deutlich zurückgegangen. Im neuen Kita-Jahr 2022/23 begrüßen wir nur noch 39 Fachkräfte im Anerkennungsjahr. Etwa 50 Plätze wären grundsätzlich zu besetzen. Somit fehlen uns zum Beginn des Kita-Jahres 11 Fachkräfte im Anerkennungsjahr.
Daneben befinden sich 30 Schüler*innen in der Praxisintegrierten Ausbildung (PiA). Neu im Jahr 2022 sind insgesamt 14 Mitarbeitende, die im Rahmen der seitens der Senatorin für Kinder und Bildung initiierten „On the Job Offensive“ eine 2-jährige berufsbegleitende Erzieherausbildung begonnen haben. Daneben gibt es weitere 10 Mitarbeitende, die die berufsbegleitende Ausbildung absolvieren. Somit befinden sich insgesamt 24 Kandidat*innen in der berufsbegleitenden Ausbildung. Außerdem gibt es jährlich einzelne Kandidat*innen, die die Externenprüfung absolvieren und einzelne Auszubildende der Heilerziehungspflege.
Im aktuellen Kita-Jahr 2022/23 absolvieren demzufolge etwa 98 Auszubildende bzw. Anerkennungs-praktikant*innen in den Kitas der Gemeinden der BEK für Kinder ihre jeweiligen Ausbildungen und werden entsprechend fachlich begleitet.
Interessierte Personen für die Arbeit in der Frühkindlichen Bildung zu gewinnen, wird zunehmend schwieriger. Daher sind neben einer verbesserten Akquise-Strategie passgenaue Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für die Mitarbeitenden in den Kindertageseinrichtungen im Sinne ihrer Kompetenzentwicklung wichtig, um die Fachkräfte auch nach Abschluss ihrer Ausbildung bzw. des Anerkennungsjahres an den Träger zu binden. Dabei ist das Konzept des Lebenslangen Lernens zu berücksichtigen und die Tatsache, dass zur Schließung der größer werdenden Fachkräftelücke zunehmend nicht-pädagogische Mitarbeitende als Quereinsteiger*innen in das Kita-System Einzug halten werden. Daher sind hier im Rahmen der Personalentwicklung individuelle Konzepte gefordert, um beispielsweise einen Wandel hin zu multiprofessionellen Teams zu unterstützen. Hierfür sind mit der Behörde und Bildungsträgern geeignete modulare (Teil-) Qualifizierungen zu entwickeln und ggf. das bestehende Konzept zum Quereinstieg zu adaptieren.
Es lohnt sich, Modellprojekte aus anderen Bundesländern heranzuziehen, wie bspw. das Weiterbildungskonzept zur zertifizierten „Fachkraft mit besonderer Qualifikation in Kindertages-einrichtungen“ aus Bayern. Im Rahmen dieser 15-monatigen berufsbegleitenden Weiterbildung können berufliche Quereinsteiger*innen die notwendigen theoretischen Grundlagen zum Erlangen von Handlungssicherheit im pädagogischen Kontext erlangen. Damit soll der Ausbau multiprofessionell strukturierter Teams in den bayerischen Kindertageseinrichtungen gefördert werden. Die Berufs- bzw. Studienabschlüsse müssen den Bildungsbereichen des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans (BayBEP) zugeordnet werden können, wie z. B. Gesundheit, Sprache oder Ästhetik, Kunst und Kultur, Musik.[1]
Damit öffnet man sich gegenüber verschiedenen Berufssparten, die die aktuell gültige Bremer Eckpunktevereinbarung der Senatorin für Kinder und Bildung leider noch unberücksichtigt lässt. Diese Öffnung für unterschiedliche Professionen bei gleichzeitiger inhaltlicher Kopplung an den Bildungsplan bietet echte Chancen für Quereinsteiger*innen und unterstützt den dringend erforderlichen Ausbau multiprofessioneller Teams in den Kitas, um die größer werdende Fachkräftelücke zu schließen.
Zusammenkommen und sich über Aktuelles austauschen. Mal eben so und ganz unkompliziert ging das in der Corona-Vergangenheit nicht. Aktuelle Themen und Fragen rund um unser Arbeitsfeld Frühförderung gab es aber doch und so haben wir kurzerhand ein neues digitales Format ins Leben gerufen.
Ziel unseres FrühFörderForums ist ein praxisbezogener und kurzweiliger Austausch mit den Einrichtungsleitungen der Kitas rund um das Thema Frühförderung. Wir bieten hier etwa alle drei Monate einen digitalen Raum für etwa ein bis zwei Stunden. Alle Leitungen sind herzlich eingeladen, bei Interesse teilzunehmen. Das Leitungsteam des Frühförderzentrums steht für Fragen und zum Austausch über aktuellen Themen und Herausforderungen zur Verfügung.
Das nächste digitale FrühFörderForum findet statt am 8. September 2022 um 12 Uhr. Den Zoom-Link versenden wir kurz vorher an alle Einrichtungsleitungen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Interessierte Kita-Leitungen schalten sich einfach dazu. Wir freuen uns auch weiterhin auf tagesaktuelle Themen, Fragen und Ideen aus den Kitas.
Allen Kindern ein Angebot machen! Wie sollen wir das bloß schaffen?
Der Bürgermeister und die Senatorin für Kinder und Bildung haben jetzt offen ausgesprochen, was schon lange befürchtet wird: Zu viele Kinder, zu wenig Kita-Plätze, zu wenig Fachkräfte. Wir schaffen es auch in der Zukunft nicht, allen Kindern einen Platz in der Kita anzubieten!
Deshalb fordern sie die Kita-Träger auf, mit ihnen Lösungen zu finden, um kurzfristig doch noch für mehr Kinder ein Angebot machen zu können. Gibt es noch ungenutzte Räume für Kita-Gruppen? Können mehr Kinder in einer Gruppe aufgenommen werden? Wollen wir zusätzliches Personal ohne pädagogische Ausbildung einsetzen? Und zuletzt die Eltern fragen, ob sie ihre Ansprüche reduzieren können: 4 statt 6 Stunden am Tag, 3 statt 5 Tage in der Woche.
Da wird gerade viel über Bord geworfen, was an Qualitätsansprüchen in den letzten Jahren als zwingend gefordert wurde. Ja, die Lage ist jetzt so. Und es hilft nicht danach zu fragen, durch welche Versäumnisse von wem in der Vergangenheit diese Situation eingetreten ist. Die Gegebenheiten ernst nehmen, Verantwortung mittragen und neue Ideen entwickeln: dazu bekennen wir uns als kirchlicher Kita-Träger. Aber das geht nicht mit einer Kehrtwende. Wir brauchen Zeit, um unsere Mitarbeitenden in den Kitas in diese Prozesse einzubinden. Das Ziel ist genannt, aber auf Knopfdruck schaffen wir es nicht, allen Kindern ein Angebot zu machen!
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