10. Dezember 2024
Lebensereignis Taufe
Angenommen und aufgenommen
Die Taufe ist das Ritual der Christen einen Menschen in der christlichen Gemeinschaft anzunehmen und aufzunehmen. Sie ist neben dem Abendmahl die wichtigste heilige Handlung in der evangelischen Kirche – ein Sakrament – und wird in einem festlichen Rahmen gefeiert. Denn sie ist das Zeichen, dass Gott den Menschen annimmt, ihm seine Liebe und Vergebung zu sagt, ein Leben in Würde und Freiheit schenkt, es segnet und schützt. Dies gilt für jeden Menschen, unabhängig von Alter, Leistung und Erfolg. Darum werden bereits Kinder getauft, unter den Schutz Gottes gestellt und in die christliche Gemeinschaft aufgenommen. Die Taufe ist aber auch später in jedem Alter möglich.
Mehr dazu: Taufe in jedem Alter
Mit der Taufe wird ein Mensch in der christlichen Gemeinde aufgenommen, willkommen geheißen und zum Mitglied der Kirche. Darum findet die Taufe in der Regel im Gemeindegottesdienst in der Kirche statt. Aber auch andere Formen von Taufgottesdiensten sind je nach familiärer Situation und Taufalter möglich. Mehr dazu: Taufgottesdienst & Tauffest
Leben im Vertrauen auf Gott und im Geist der Liebe
Mit der Taufe bekommen wir auch den Auftrag, unser Leben im Sinne Jesu zu gestalten,
im Vertrauen auf Gott und im Geiste der Liebe gegenüber unseren Mitmenschen. In der Kirchengemeinde finden die Getauften von Kindesalter an Unterstützung und Gemeinschaft den christlichen Glauben zu erfahren und zu leben. Mehr dazu: Nach der Taufe
Die Taufe in der evangelischen Kirche wird von allen Kirchen anerkannt, die sich der „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen“ (ACK) angeschlossen haben. Die Taufe als Zusage der Liebe Gottes bleibt ein Leben lang gültig. Wenn jemand aus der Kirche ausgetreten ist und wieder neu eintreten möchte, wird er nicht erneut getauft. Mehr dazu: Kircheneintritt
Wasser ist die Quelle allen Lebens. Es stillt den Durst, reinigt und erfrischt. Wasserfluten können aber auch bedrohen und zerstören. So sehen wir Menschen im Wasser ein Sinnbild für die Kräfte des Lebens, aber auch der Vergänglichkeit, des Wandels und der Erneuerung.
In der Taufe mit Wasser wird sichtbar, dass Menschen den Schutz und die Liebe Gottes brauchen wie das Wasser zum Leben. Aus der Kraft der Liebe und Vergebung Gottes können wir ein Leben lang schöpfen wie aus einer Quelle frischen Wassers.
Im Taufritual wird der Schutz und die Erneuerung des Lebens und die bleibende Verbindung des Menschen mit Gott zum Ausdruck gebracht. Dazu wird der Name des Täuflings genannt und verbunden mit dem Namen des dreieinigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Der Kopf des Täuflings wird dreimal mit Wasser übergossen.
Ihr Licht erhellt die Dunkelheit. Es beleuchtet und wärmt uns Menschen und wirft ein Licht darauf, dass wir in der christlichen Gemeinschaft mit Gott verbunden sind. Das Kerzenlicht erinnert an das Versprechen Jesu: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes-Evangelium, Kapitel 8).
Die Taufkerze erhält der Täufling üblicherweise als Geschenk in seiner Familie oder auch von der Kirchengemeinde. Sie wird bei der Taufe an der Altarkerze entzündet und kann später immer wieder z.B. an Erinnerungstagen der Taufe angezündet werden. So erinnert die Taufkerze daran, dass wir das Licht des Lebens und Glaubens weitergeben, das Gott uns schenkt.
Taufkerzen findet man in christlichen Buchhandlungen oder guten Kaufhäusern. Sie sind auch im Evangelischen Informationszentrum „Kapitel 8“ erhältlich. Man kann eine einfache Kerze mit Wachsplatten auch in der Familie selbst individuell gestalten. Fragen Sie zuerst in Ihrer Gemeinde nach, ob dort Taufkerzen verschenkt werden bzw. erhältlich sind.
Mit dem Segen erhalten wir Anteil an der Kraft Gottes, auf das unser Leben in der Liebe und im Frieden gedeihe und wachse. Und wir in unserem Leben selbst auch zum Segen für andere Menschen werden.
Hierbei wird mit dem Daumen ein Kreuz auf die Stirn des Täuflings gezeichnet.
Das Kreuzzeichen ist das Kennzeichen der Christen. Der/die Getaufte gehört nun zur christlichen Gemeinschaft dazu, lebt im Vertrauen auf Gott und soll durch nichts von ihm getrennt werden.
In der Anfangszeit des Christentums
wurden vor allem Erwachsene getauft. Als Christen noch eine Minderheit darstellten, war die Taufe immer auch eine bewusste Entscheidung für einen neuen Glauben und die neue christliche Gemeinschaft: Sie ging in den Zeiten der Christenverfolgung auch mit hohen persönlichen Risiken einher.
Die Taufe Jesu
Auch Jesus lies sich taufen. Wie für viele andere Juden im alten Israel verstand Jesus die Taufe als Hinwendung zu einem gerechten Lebensweg, der von der Liebe und Vergebung Gottes umfangen war. Johannes der Täufer taufte Jesus wie viele andere z.B. im Fluß Jordan. Dabei wurden die Menschen regelrecht untergetaucht und tauchten dann wieder auf, um dieser religiösen Reinigung und Erneuerung des Lebens eines Menschen spürbar Ausdruck zu verleihen.
Diese Bedeutung spiegelt sich bis heute im Gebrauch des Taufwassers wider, das für viele Menschen die Quellen des Lebens, Erfrischung und Reinigung sinnbildlich ausdrückt. In den heutigen Taufzeremonien wird meistens nur noch der Kopf des Täuflings dreimal mit Wasser benetzt um die Zugehörigkeit zum dreieinigen christlichen Gott und der christlichen Gemeinde auszudrücken.
Lies dazu in der Online-Bibel: Markusevangelium, Kapitel 1, 1-11
Die Taufe erhielt eine erweiterte Bedeutung mit dem Glauben an die Auferstehung Jesu Christi. Das Untertauchen und Wiederauftauchen aus dem Wasser symbolisiert neben der Erneuerung und Befreiung im jetzigen Leben, auch die Erlösung durch den Tod hindurch zum ewigen Leben, wie Jesus sie erfahren hat.
Und so verbindet sich im Christentum mit der Taufe die Aufnahme in die Gemeinschaft der christlichen Kirche und der Glaube, dass Gott durch Jesus Christus das menschliche Leben in Liebe und Vergebung erneuert, stärkt und segnet. So wird die Taufe zum Beginn eines neuen bzw. erneuerten Lebensweges im christlichen Glauben.
Bemerkenswert ist, dass die christlichen Gemeinden und damit die Taufe von Anfang an
offen war für Menschen aus allen Klassen, Rassen und Völkern. Diese umfassende Gemeinschaft und Solidarität in der antiken Sklavengesellschaft war einer der Gründe für das rasche Anwachsen der christlichen Kirche.
Aber auch Kinder wurden schon in den ersten Jahrhunderten der Christenheit getauft. Mit der Entscheidung eines Familienoberhauptes zur christlichen Taufe wurden selbstverständlich auch alle Familienmitglieder inklusive der Kinder in die christliche Gemeinschaft aufgenommen. Außerdem wurde durch die Taufe zum Ausdruck gebracht, dass auch die Kinder unter dem Segen und Schutz Gottes stehen und in die christliche Gemeinschaft hinein gehören. Als die christliche Kirche sich dann zunehmend verbreitete, größere Gebiete umschloss und schließlich immer enger mit dem Staat verbunden war, wurde die Kindertaufe die Regel.
Lies dazu in der Online-Bibel: Brief des Apostels Paulus an die Römer, Kap. 6
In der Bibel gibt es keine Regel, ob Kinder oder Erwachsene getauft werden sollen. Im Matthäusevangelium findet sich allerdings die eindeutige Anweisung, allen Völkern den christlichen Glauben zu bringen und sie auf den Namen der dreieinigen Gottes zu taufen. Dies spiegelt die ursprüngliche Offenheit der christlichen Gemeinschaft für alle Klassen, Rassen und Völker. Und darauf berufen sich alle christlichen Kirchen. Darum wird die Taufe auch von fast allen Kirchen und Freikirchen gegenseitig anerkannt. Wer innerhalb der christlichen Kirchen in eine andere übertritt, wird deshalb nicht ein zweites Mal getauft.
Von Jesus ist überliefert, dass er auch die Kindern gesegnet und sie nicht ausgeschlossen hat. Dies begründet für die evangelische und viele andere christlichen Kirchen die Taufe auch für Kinder. Schließlich kommt darin besonders deutlich zum Ausdruck, dass das Leben und der Glauben ein unverdienbares Geschenk Gottes sind. Lies dazu in der Online-Bibel:
Matthäusevanglium, Kapitel 28, 16-20 und Markusevangelium, Kapitel 10, 13-16
Bis heute gibt es aber auch Bedenken gegen die Taufe kleiner Kinder.Denn für manche Christen setzt sie das bewusste Bekenntnis zum christlichen Glauben voraus. So erkennen z.B. die Baptisten, eine der großen Freikirchen, die Taufe von kleinen Kindern nicht als Taufe an. Und manche Eltern lassen ihr Kind nicht taufen, damit es später selbst entscheiden kann, ob es zur christlichen Kirche gehören will.
Demgegenüber steht für Eltern, die ihre Kinder taufen lassen der Gedanke im Vordergrund, das Kind in die christliche Gemeinschaft aufzunehmen und unter den Schutz und Segen Gottes zu stellen. Die Entscheidung zur Taufe treffen die Eltern und Paten zunächst stellvertretend. Dazu gehört dann auch die Verpflichtung der Eltern, Paten und Gemeinde, dem Kind ein gutes Beispiel zu geben, was ein christliches Leben bedeutet und auf dem Weg des Glaubens zu begleiten. Und ein Kind kann sich nur für oder gegen etwas entscheiden, wenn es dies auch kennen lernt.
Darum gehört zur Kindertaufe auch das Angebot, z.B. in der Kinderkirche oder in einem evangelischen Kindergarten den christlichen Glauben kennen zu lernen und im Rahmen von Religions- und Konfirmandenunterricht im Jugendalter mit der eigenen Religionsmündigkeit zur einer eigenen Einstellung und Entscheidung gegenüber dem christlichen Glauben und der Gemeindezugehörigkeit zu gelangen.
Kindersegnung
Wenn ein Kind (noch) nicht getauft werden soll, besteht die Möglichkeit einer Kindersegnung, wo im Gottesdienst für ein Kind gebetet und der Segen Gottes zugesprochen wird, ohne dass damit eine Taufe und Entscheidung zur Kirchenmitgliedschaft vollzogen wird.
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